Im Vergleich zur Aktionärsrevolte von 2019 lief die Generalversammlung der Grossbank UBS wie auf Schienen. In der wegen der Corona-Pandemie online durchgeführten Abstimmung gaben vorab die Cheflöhne zu reden.

An der Generalversammlung vom (heutigen) Mittwoch wartete die UBS gleich mit mehreren Sonderregelungen auf: Der Coronakrise und dem Social Distancing war geschuldet, dass der Anlasse online abgehalten wurde – und dass die Aktionäre über einen Dividensplit abstimmten. 95,78 Prozent des Aktionariats stützten den Entscheid des Verwaltungsrats, der Aufforderung der Aufsicht diesbezüglich nachzukommen.

Ebenfalls klammerte die UBS alle Themen zum Steuerstreit mit Frankreich von der Abstimmung über die Entlastung der Bankspitze aus. Dies, nachdem die Eigner im Jahr zuvor dem Verwaltungsrat in einer schallenden Ohrfeige die Décharge verwehrt hatten.

Auf diese Weise kam die Entlastung heuer mit 93,65 Prozent Zustimmung zustande. Auch alle übrigen Traktanden wurden am Mittwoch angenommen.

Kritik trotz gekürztem Cheflohn

Eine gewisse Kritik war erneut bei der Genehmigung des Vergütungsberichts mit den Cheflöhnen zu beobachten. Der Bericht wurde mit 84,63 Prozent der Stimmen angenommen, während der Gesamtbetrag der variablen Vergütung der Mitglieder der Konzernleitung mit 83,75 Prozent Ja-Stimmen durchging.

Für die Leistung im Gesamtjahr 2019 verdiente die UBS-Geschäftsleitung gesamthaft 102 Millionen Franken, gegenüber 100 Millionen Franken im Vorjahr. CEO Sergio Ermotti wurde hingegen der Bonus im Vergleich zu 2019 gekürzt; sein Verdienst belief sich auf 12,5 Millionen Franken.

Axel Weber solide wiedergewählt

Axel Weber, der Ermotti diesen Herbst durch den ING-Chef Ralph Hamers ablösen lässt, wurde solide wiedergewählt – er brachte es auf 92,39 Prozent der Stimmen. Die Aktionäre wählten zudem neu Mark Hughes und Nathalie Rachou ins Aufsichtsgremium.

Ermottis Finanzkarriere ist damit längst nicht zu Ende: Er wurde dieser Tage in der Verwaltungsrat des grössten Schweizer Rückversicherers Swiss Re gewählt, und soll dort in einem Jahr den Präsidenten Walter Kielholz ablösen.

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