Die Schweizer Grossbanken UBS und Credit Suisse mussten bei ihren Dividenden auf Geheiss der Finma nochmals über die Bücher. Die Aktionäre kriegen vorerst einen geringeren «Obolus».

UBS und Credit Suisse werden ihre Dividende aufgrund der Coronakrise und der damit verbundenen wirtschaftlichen Ungewissheit gestaffelt auszahlen, wie einer Mitteilung der beiden Institute am Donnerstag zu entnehmen ist. Dies erfolgt auf Geheiss der Eidgenössischen Finanzmarktaufsicht (Finma), die den Entscheid begrüsst, wie einem weiteren Communiqué zu entnehmen ist.

Somit beantragt der UBS-Verwaltungsrat, die angekündigte Dividende von 0.73 Dollar für das Geschäftsjahr 2019 in zwei Tranchen auszuschütten; eine Dividende von 0.365 Dollar pro Aktie und die Schaffung einer speziellen Dividendenreserve von 0.365 Dollar pro Aktie. Über die Spezialdividende sollen die Aktionäre an einer ausserordentlichen Generalversammlung am 19. November 2020 abstimmen.

UBS erwartet 1,5 Milliarden Dollar Quartalsgewinn

«Wir haben entschieden, der Forderung der Finma Folge zu leisten, obwohl es die starke Kapital-, Liquiditäts- und Finanzierungsposition der UBS erlaubt, ihre Kunden und die Wirtschaft zu unterstützen und gleichzeitig die Dividende in voller Höhe auszuzahlen», gab die UBS weiter zu Protokoll. Die UBS rechnet aktuell mit einem Reingewinn von 1,5 Milliarden Dollar für das erste Quartal 2020 sowie einer erwarteten harten Kernkapitalquote und Leverage Ratio (CET1) im Einklang mit den Zielen und deutlich über den regulatorischen Vorgaben.

Noch vor zehn Tagen zeigte sich die UBS bezüglich der Forderungen der Finma uneinsichtig, wie auch finews.ch berichtete.

Die Credit Suisse ihrerseits hatte ursprünglich eine Gesamtdividende von 0.2776 Franken brutto pro Aktie angekündigt. Stattdessen beantragt der Verwaltungsrat nun eine Barausschüttung von 0.1388 Franken brutto pro Aktie, zahlbar je hälftig aus Bilanzgewinn und Kapitaleinlagereserven.

Herausforderungen der Covid-19-Krise

Der Verwaltungsrat beabsichtigt, im Herbst 2020 eine zweite Barausschüttung von 0.1388 Franken brutto pro Aktie zu beantragen, die dann einer ausserordentlichen Generalversammlung (bisher ohne genaues Datum) zur Genehmigung unterbreitet würde, entsprechende Markt- und Wirtschaftsbedingungen vorausgesetzt.

Der Verwaltungsrat sei zwar nach wie vor der Ansicht, dass die Finanzstärke der Credit Suisse den ursprünglich unterbreiteten Dividendenantrag weiterhin hätte tragen können, schreibt die CS. «Doch angesichts der Herausforderungen der COVID-19-Pandemie erachten wir die Reaktion auf das Ersuchen der Finma – in Übereinstimmung mit den ähnlichen Entscheidungen unserer Mitbewerber – dennoch als einen umsichtigen und verantwortungsbewussten Schritt», so die Bank weiter.

Die Finma begrüsste am Dienstag den von der UBS und der Credit Suisse angekündigten Schritt, trotz deren Position der Kapitalstärke jeweils die Hälfte der geplanten Dividendenausschüttung für 2019 zu verschieben.

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