Bei den Kreditkarten-Angeboten der etablierten Banken gibt es weiterhin massive Preisunterschiede, wie eine neue Studie zeigt. Ein Indiz, was es für Angreifer zu holen gibt.

550 Franken: diesen Betrag können Gelegenheitsnutzer in den ersten zwei Jahren sparen, wenn sie von der teuersten zur günstigsten Kreditkarte wechseln. Diese Preisdifferenz geht aus einer Analyse des Online-Vergleichsdiensts Moneyland vom Mittwoch hervor.

In der Erhebung wurden 163 verschiedene Schweizer Kreditkarten bezüglich Kosten und Leistungen analysiert. Laut Moneyland können Vielnutzer beim Wechsel von der teuersten zur günstigsten Karte sogar mehr als 1’150 Franken einsparen.

Grossbanken reagieren

Die grossen Preisunterschiede sind ein untrügliches Zeichen dafür, dass es am Kreditkarten-Markt für digitale Geschäftsmodelle mit tiefen Preisen und Skalen einiges zu holen gibt – das Geschäft harrt gewissermassen der Disruption. Neobanken operieren aber zumeist noch mit Debit-Angeboten und sind deswegen nicht in der Studie vertreten.

Laut den Autoren sind die Neobank-Karten aber gerade für Transaktionen im Ausland gängigen Angeboten oft vorzuziehen. Spätestens seit dem Digitalisierungsschub der Coronakrise ist das Kartengeschäft zur Kampfzone mutiert: Die UBS wie auch die Credit Suisse haben jüngst Angebote lanciert, die als Konter zu den Neobanken zu verstehen sind.

Schnittstelle zum Kunden

Für die angestammten Banken geht es um viel, wie nicht zuletzt die jüngste Studie zeigt. Mit Kreditkarten lässt sich bestens Geld erdienen; Einnahmen werden mit Fremdwährungs-Gebühren, Mahngebühren, Kreditzinsen, Interchange-Fees und weiteren Kartengebühren generiert. Kreditkarten sind zudem integraler Bestandteil von hochpreisigen Banking-Paketlösungen, die auch in der Vermögensverwaltung zum Einsatz gelangen.

Vor allem aber stellen sie eine direkte Schnittstelle zum Kunden dar und sind deshalb mit aller Macht zu verteidigen. Dabei müssen die Banken wohl künftig in Kauf nehmen, dass die enormen Preisunterschiede verschwinden.

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