Die Kryptobank Sygnum und der führende Online-Händler Galaxus lancieren den Einkauf mit einem E-Franken. So schalten sie die Bezahldienstleister als Mittler aus.

Der digitale Schweizer Franken (DCHF) der Kryptobank Sygnum wurde zum ersten Mal für eine E-Commerce-Zahlung mit dem Schweizer Online-Händler Galaxus verwendet. Die Transaktion mit der so genannten Stablecoin – so werden mit Fiat-Währung hinterlegte Kryptodevisen genannt – wurde durch Coinify, den Anbieter einer digitalen Währungsplattform, ermöglicht. Dies ging aus einer gemeinsamen Mitteilung der drei Unternehmen vom Donnerstag hervor.

Galaxus, unter den Top-Ten im Schweizer Online-Handel, bietet schon seit letztem Jahr Kryptowährungen wie den Bitcoin als Zahlungsmöglichkeit an. Der Wert des Sygnum DCHF ist eins zu eins an den Schweizer Franken geknüpft, wie es hiess. Zahlungen mit diesem E-Franken – und darin liegt die Sprengkraft des neuen Angebots – erfolgen direkt zwischen Käufer und Händler. Das schaltet die Zahlungs- und Kartenanbieter als Mittler aus.

3-Billionen-Business revolutionieren

Dies ist nicht zuletzt für den Handel interessant, der sich damit die so genannte Interchange Fee an die Kartenfirmen sparen kann. Laut der Mitteilung wird zudem das Kauferlebnis für den Kunden vereinfacht und beschleunigt und Betrügereien vorgebeugt. Das Trio gibt sich kämpferisch: Diese direkte Verbindung zwischen digitaler und traditioneller Wirtschaft berge das Potenzial, die 3’000-Milliarden-Dollar-schwere E-Commerce-Branche zu revolutionieren.

Das sind keine guten Nachrichten für Payment-Anbieter, Kartenfirmen und Bezahl-Apps. In der Tat hat sich Galaxus diesbezüglich schon Anfang Jahr aufmüpfig gegeben: Auf Preiserhöhungen von Twint, der Bezahl-App der Schweizer Banken, reagierte der Online-Händler mit der Entfernung der Applikation auf seiner Plattform, wie auch finews.ch berichtete. Bis jetzt ist es zischen Galaxus und Twint zu keiner Einigung gekommen.

Etablierte Kräfte am Werk

Bei den Anbietern des neuen dezentralen Einkaufens handelt es sich durchwegs um etablierte Kräfte. Hinter Galaxus steht der Schweizer Detailhandels-Riese Migros, Sygnum ist neben der Konkurrentin Seba die erste und einzige Trägerin einer Schweizer Kryptobanken-Lizenz. Beim Startup Coinify wiederum wirkt eine bekannte Grösse des Swiss Banking: Der einstige VP-Bank-Chef Alfred Moeckli ist dort Präsident.

War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
  • Ja, es gab keine andere, wirtschaftlich sinnvolle Alternative.
    26.64%
  • Nein, man hätte die Credit Suisse abwickeln sollen.
    18.83%
  • Nein, der Bund hätte die Credit Suisse übernehmen sollen.
    28.07%
  • Man hätte auch ausländische Banken als Käufer zulassen sollen.
    8.96%
  • Man hätte eine Lösung mit Schweizer Investoren suchen sollen.
    17.51%
pixel