Firmen des indisch-britischen Industriemagnaten Sanjeev Gupta stehen im Mittelpunkt des Kollapses der Greensill-Fonds der Credit Suisse. Eine Betrugsbehörde in Grossbritannien hat nun ein Verfahren eröffnet.

Das britische Serious Fraud Office hat eine Untersuchung gegen eine Reihe von Unternehmen aus der GFG Alliance des britisch-indischen Unternehmers Sanjeev Gupta eröffnet. Es ginge um Verdacht auf Betrug, betrügerische Handelsaktivitäten und Geldwäscherei innerhalb der GFG Alliance einschliesslich der geschäftlichen Beziehungen zu Greensill Capital, hiess in einer Mitteilung vom Freitag.

Damit veranlasst der Kollaps der Greensill-Fonds der Credit Suisse (CS) eine weitere Untersuchungsbehörde zum Handeln. Guptas Rohstoff-Unternehmen waren in hohem Masse von den Finanzierungen durch Greensill Capital abhängig, die wiederum durch Einlagen der CS-Fonds gedeckt waren.

Aussage gegen Aussage

Nachdem ein Versicherer die Kreditversicherungsdeckung gekündigt hatte, kollabierte das Finanzierungskonstrukt und die CS musste die Fonds schliessen. Bislang konnte die Grossbank 4,8 Milliarden Dollar der ausstehenden 10,1 Milliarden an Investorenkunden zurückzahlen.

Vergangene Woche musste Lex Greensill, das Hirn dieser Finanzierungen, vor dem britischen Parlament aussagen. Die CS, so Greensill, sei frühzeitig über die im Sommer 2020 erfolgte Kündigung der Versicherungsdeckung informiert gewesen. Gemäss CS war dies aber erst im Februar 2021 der Fall gewesen.

Die CS hat inzwischen alle Hebel in Bewegung gesetzt, um Mittel in Guptas Firmen sicherzustellen. Die nun gestartete Untersuchung der britischen Betrugsbehörde könnte der CS in die Hände spielen. Die Bank hat bislang ihren Kunden keine Zusicherung gegeben, die Fondsverluste aus der eigenen Kasse auszugleichen.
Die CS steht wegen des Greensill-Debakels unter erheblichem Druck, hat auch die Finma ein Enforcementverfahren eröffnet.

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