Das Firmen-Konglomerat des indischstämmige Stahlbarons schuldet den CS-Greensill-Fonds Milliarden Dollar. Eine Schweizer Auslandsbank finanzierte Sanjeev Gupta noch im vergangenen Sommer eine Nobelvilla in London.

Sanjeev Gupta und sein Firmenkonglomerat GFG Alliance sind inzwischen untrennbar mit dem Schweizer Finanzplatz verflochten. Die Unternehmungen des indisch-britischen Stahlbarons bezogen massenhaft Finanzierungen aus den Greensill-Fonds, welche die Credit Suisse (CS) Anfang März schliessen musste und in denen anfänglich Investorengelder von 10 Milliarden Dollar blockiert waren.

Schätzungen zufolge schuldet die Gruppe GFG Alliance, die inzwischen selber überschuldet ist, den Fonds der Grossbank an die 2 Milliarden Dollar.

Stadthaus in Belgravia

Auch das Schweizer Fondshaus GAM musste im März den eigenen Greensill-Fonds schliessen; auch dieser hat offenbar GFG Alliance mitfinanziert. Dies, nachdem 2018 der Konnex Greensill-GFG den Asset Manager GAM schon einmal zu einer vorübergehenden Schliessung von Fonds gezwungen hatte.

Nun deckte die britische Zeitung «Financial Times» (Artikel bezahlpflichtig) eine weitere «Swiss Connection» von Gupta auf. Wie das Blatt dieser Tage berichtete, hat die Schweizer Tochter der britischen Barclays Bank dem Unternehmer eine Hypothek vergeben.

Mit dem Kredit finanzierte Gupta ein sechsstöckiges Stadthaus im Wert von 42 Millionen Pfund (umgerechnet fast 54 Millionen Franken) im Londoner Bezirk Belgravia. Das Haus, das offiziell Guptas Ehefrau gehört, dient der Familie als Residenz in der britischen Hauptstadt.

Barclays Schweiz wollte die Millionen-Hypothek an die Guptas gegenüber finews.ch nicht kommentieren.

Empörte Briten

In Grossbritannien werfen die Enthüllungen, welche Gupta indirekt bestätigte, hohe Wellen. An GFG Alliance hängen dort mehr als 5’000 Jobs; entsprechend sprang der britische Staat dem Konglomerat mit Finanzierungen bei, um dessen Geschäfte zu stützen. Dies war insbesondere in der Coronakrise der Fall; laut Berechnungen steht GFG beim britischen Steuerzahler mit 1 Milliarden Pfund (1,28 Milliarden Franken) in der Kreide.

Dass sich ein Bezüger von Corona-Nothilfen eine Londoner Nobelvilla leistet, sorgt bei den Briten nun für Empörung. Gupta beteuert, dass die Verträge für den Hauskauf lange vor der Pandemie aufgesetzt worden seien. Abgeschlossen wurde die Transaktion gemäss amtlichen Unterlagen aber erst vergangenen August.

Retten, was zu retten ist

Derweil versucht der Stahlbaron im Königreich zu retten, was zu retten ist. Die Finanzierung seiner Stahlwerke hängt schwergewichtig am Tropf von Greensill Capital. Der Unternehmer unternimmt es nach eigenen Angaben nun, sich mit den Liquidatoren der insolventen Finanzfirma auf ein Schuldenmoratorium zu einigen.

Das hängt nicht zuletzt von der Schweizer Grossbank CS ab, die mit den Liquidatoren ebenfalls verhandelt. Dies mit dem Ziel, sich und ihre Fondskunden möglichst schadlos zu halten.

Welche Schweizer Privatbank bietet an der Börse nun das grösste Potenzial?
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  • Julius Bär, weil der Kurs seit dem Signa-Debakel genügend gesunken ist.
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