Axel Lehmann ist im vergangenen Jahr im Eiltempo von der UBS zur Credit Suisse gewechselt. Nun ist er dort zum Präsidenten aufgestiegen – aber seiner früheren Arbeitgeberin noch mit ausstehendem Lohn und Schulden verbunden.

Seit einer Woche amtet Axel Lehmann nun als oberster Lenker der Credit Suisse (CS). Letzten Oktober in den Verwaltungsrat der zweitgrössten Bank zugewählt, um die Riskoüberwachung zu verstärken, hat er damit nochmals einen grossen Sprung nach oben unternommen bei der zweitgrössten Schweizer Bank. Wie auch finews.ch berichtete, hatte sein eiliger Wechsel von der UBS, bei der er zehn Jahre diente, bereits Fragen aufgeworfen.

Kredit bei der UBS aufgenommen

Nun geben auch Lohnbestandteile, die er bei der CS-Erzrivalin zurückgelassen hat, zu reden. Die «Sonntags-Zeitung» (Artikel bezahlpflichtig) wies darauf hin, dass Lehmann per UBS-Geschäftsbericht Ende 2020 genau 331’677 UBS-Aktien bessas, eine Vergütung von 690’537 Aktien war ausstehend. Berechnungen des Blatts zufolge haben diese Lohnbestandteile einen Gegenwert von 17 Millionen Franken. Hinzu kommt auch noch ein Kredit von 9,14 Millionen Franken, den der heutige CS-Präsident seiner früheren Arbeitgeberin schuldet.

Die UBS streicht strikt ausstehende Lohnbestandteile von Managern, die zur Konkurrenz wechseln. Da Lehmann aber nicht operativ für die CS tätig ist, ist denkbar, dass er seine Guthaben bei der UBS behalten darf. Der Kredit wird ihm sowieso nicht erlassen. Mit Millionen von dannen zieht wohl bei der CS sein Vorgänger António Horta-Osório: Medienberichten zufolge sollen ihm für seine neun kurzen Monate bei der Bank insgesamt 3,8 Millionen Franken vergütet werden.

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