Der neue Verwaltungsrats-Präsident der Credit Suisse heisst seit Montag Axel Lehmann. Seine Karriere bei der Grossbank hat schon mit einer Beschleunigung begonnen.

Die Grossbank Credit Suisse (CS) hat den Schnitt gemacht. Am Montagmorgen gab sie bekannt, dass Axel Lehmann, einstiger UBS-Manager und Mitglied des CS-Verwaltungsrates, das Präsidium des Aufsichtsgremiums per sofort übernimmt. Vorgänger António Horta-Osório hat seinen Rücktritt einreichen müssen.

Lehmanns Verwaltungsrats-Karriere erfährt so bei der Grossbank eine weitere, enorme Beschleunigung. Dies, nachdem letztes Jahr schon die so genannten Cooling-off-Phase bei seinem Übertritt von der UBS in den Verwaltungsrat der CS kurz bemessen war. Dies thematisierte damals die «Handelszeitung» beziehungsweise «Bilanz» als «Schönheitsfehler». «Lehmann war bis Ende Juli UBS-Mitarbeiter und wird bereits am 1. Oktober bei dem Rivalen in den Verwaltungsrat gewählt», hatte es in dem Beitrag von Anfang September 2021 geheissen.

Wissen von der Konkurrenz

Angesprochen auf den Umstand, wollte sich die CS nicht äussern. Aber es scheint klar, dass die kurze Übergangszeit nicht als eigentlicher Makel gesehen wird, denn Lehmann wurde schliesslich in den Verwaltungsrat des zweitgrössten Schweizer Geldhauses gewählt.

In der Einladung zur ausserordentlichen stehen zum Tagesordnungs-Punkt seiner Wahl auch Angaben zu früheren Tätigkeiten des Managers: «Zuvor war er Mitglied der Konzernleitung der UBS Group, zunächst als Group Chief Operating Officer, später als President Personal & Corporate Banking sowie President UBS Switzerland. Von diesen Positionen trat er per 31. Januar 2021 zurück.» Er ist also durch Rücktritt aus den Gremien bereits früher operativ ausgeschieden.

Welche Cooling-off-Perioden für Lehmann nun bei der CS gelten würde, liess die Bank gegenüber finews.ch ebenfalls offen.

Wissen von der UBS

Einzig könnte die Grossbank UBS etwas missgestimmt sein, dürfte doch ihr einstiges Konzernleitungs-Mitglied und Präsident der UBS Schweiz viel aktuelles Wissen, trotz des Rücktritts im Januar 2021, zur direkten Konkurrenz mitgenommen haben.

War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
  • Ja, es gab keine andere, wirtschaftlich sinnvolle Alternative.
    26.53%
  • Nein, man hätte die Credit Suisse abwickeln sollen.
    18.89%
  • Nein, der Bund hätte die Credit Suisse übernehmen sollen.
    27.99%
  • Man hätte auch ausländische Banken als Käufer zulassen sollen.
    9.01%
  • Man hätte eine Lösung mit Schweizer Investoren suchen sollen.
    17.58%
pixel