Der bekannte brasilianisch-schweizerische Milliardär Jorge Paulo Lemann zählte einst zu den Gründern von GP Investments. Nun geht die Finanzinvestorin mit der Tochter Spice Private Equity einen entscheidenden Schritt.
Das brasilianische Mutterhaus GP Investments besitzt aktuell 97,4 Prozent an der in der Schweiz gelisteten Privatmarkt-Gesellschaft Spice Private Equity. Dies, nachdem die in Sao Paulo beheimatete Finanzinvestorin vergangenen Mai den übrigen Aktionären ein freiwilliges Angebot für ihre Spice-Anteile unterbreitet hatte. Diese Papiere sind nun in der Hand von GP Swiss, einer auf den Bermuda-Inseln domizilierte Tochter von GP Investments.
Massiver Discount
Wie aus dem am (gestrigen) Dienstag vermeldeten Halbjahresbericht der Gesellschaft hervorgeht, soll im Weiteren ein Squeeze-Out der restlichen Anteile stattfinden und anschliessend die Dekotierung von Spice an der Schweizer Börse SIX beantragt werden. Damit sind die Ambitionen des einst vom brasilianisch-schweizerischen Milliardär Jorge Paulo Lemann gegründeten Investmenthauses mit der Schweizer Tochter auf dem harten Boden der Realität gelandet.
GP-Manager Rodrigo Boscolo wollte mit seinem Team aus Spice – einer kleinen Private-Equity-Gesellschaft, deren Kurs an der Schweizer Börse SIX dahindümpelte, – ein neues Privatmarkt-Kleinod machen, wie er finews.ch im Jahr 2018 erklärte. Vier Jahre später kommt die Gesellschaft im Semesterbericht zum Schluss, dass die Spice-Aktie weiterhin sehr illiquide geblieben ist.
Inzwischen beträgt der Abschlag zum inneren Wert des Portefeuilles satte 43 Prozent. Das ist für die bestehenden Aktionäre eigentlich untragbar.
Zeit zum Abschied
Mit der Dekotierung dürfte nun ein weiteres Kapitel der bewegten Firmengeschichte zu Ende gehen. Als AIG Private Equity (Apen) 1999 gestartet, musste die Firma 2013 umstrukturiert und entschuldet werden. GP Investments stieg ein, und das Portefeuille wurde auf Schwellenland-Investments ausgerichtet. Im Jahr 2015 erfolgte eine weitere Bereinigung und die Umbenennung in Spice; seit 2017 versuchte die Firma, am Private-Equity-Boom teilzunehmen. Letzterer hat sich angesichts der Zinswende nun ebenfalls verflüchtigt.
Mit dem Verkauf an GP Investments verabschiedet sich nun auch der Verwaltungsrat von Spice. Es sind dies der Präsident David Emery, Fersen Lambranho, Christopher Brotchie, Christopher Wright und Alvaro Lopes.
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Ja, es gab keine andere, wirtschaftlich sinnvolle Alternative.26.16%
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Nein, man hätte die Credit Suisse abwickeln sollen.18.75%
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Nein, der Bund hätte die Credit Suisse übernehmen sollen.28.47%
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Man hätte auch ausländische Banken als Käufer zulassen sollen.9.41%
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Man hätte eine Lösung mit Schweizer Investoren suchen sollen.17.22%
