Das schwer angeschlagene Firmenimperium des indischen Milliardärs Gautam Adani hat einen in Schweizer Finanzkreisen bestens bekannten «Retter» gefunden.

Willkommene Unterstützung für den indischen Krisenkonzern: Die in den USA ansässige Investmentgesellschaft GQG Partners hat am Donnerstag auf dem Sekundärmarkt für 1,9 Milliarden Dollar Aktien von vier Unternehmen der krisengeschüttelten Adani-Gruppe gekauft.

Hinter der knapp sieben Jahre alten Investmentboutique steht ein ehemaliger Star-Fondsmanager der Zürcher Privatbank Vontobel: Rajiv Jain.

Mehr als zwei Jahrzehnte bei Vontobel

Jain, der vor der Gründung seines eigenen Unternehmens mehr als zwei Jahrzehnte für Vontobel Asset Management tätig war, stiess ursprünglich 1994 zum Schweizer Investmenthaus und durchlief da eine steile Karriere. Als Co-Head des Aktienteams leitete er bei Vontobel 15 Fonds und verwaltete rund 50 Milliarden Dollar. 2016 verliess der in Indien geborene und aufgewachsene Investmentexperte das Zürcher Traditionshaus.

Mit seiner Expertise als Portfoliomanager gründete der in den USA lebende Jain im Juni 2016 gemeinsam mit Tim Carver GQG Partners. Seither investiert der Asset Manager in «sichere» Werte der «Old Economy» wie Tabak, Öl und Banken, ohne sich von Start-ups verführen zu lassen.

Eine Erfolgsgeschichte

Mit grossem Erfolg: Ende Januar verwaltete die in Australien börsennotierte Gesellschaft rund 92 Milliarden Dollar – also fast doppelt so viel wie Jain früher für Vontobel verwaltete. Im vergangenen Monat wurde GQG bei den Morningstar Australia Awards 2023 als «Fund Manager of the Year – Global Equities» ausgezeichnet. 

Jain hat bei GQG die Position des Chairman und Chief Investment Officer inne, während Carver das Amt des Chief Executive Officer (CEO) bekleidet.

Shortseller-Bericht löst Crash aus

Die Aktien der Adani-Gruppe waren in den vergangenen Wochen eingebrochen, nachdem der New Yorker Leerverkäufer Hindenburg Research dem Mischkonzern Bilanzbetrug und Aktienmanipulation vorgeworfen hatte, wie auch finews.ch berichtete.

Der indische Multimilliardär Gautam Adani hat zwar die Vorwürfe zurückgewiesen, aber der Kurssturz hat den gesamten Marktwert der Gruppe um rund 145 Milliarden Dollar reduziert.

Liegt der Markt falsch?

«Was nicht gewürdigt wird, ist, dass es sich um Vermögenswerte handelt, die von einem sehr kompetenten Management geführt werden», sagte der Chairman von GQG jetzt der «Financial Times» (Artikel kostenpflichtig). «Wir haben alles geprüft und sind zu dem Schluss gekommen, dass der Markt Adani falsch einschätzt.»

Seine Firma habe das Unternehmen seit mehr als fünf Jahren beobachtet und die Aktien seien zeitweise überbewertet gewesen. GQG habe eine umfassende Due Diligence des weitläufigen Konglomerats durchgeführt und verfolge eine langfristige Perspektive, erläuterte Jain.

«Können wir uns trotzdem irren? Ja, natürlich», zitiert die «FT» den Star-Fondsmanager.

War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
  • Ja, es gab keine andere, wirtschaftlich sinnvolle Alternative.
    26.64%
  • Nein, man hätte die Credit Suisse abwickeln sollen.
    18.49%
  • Nein, der Bund hätte die Credit Suisse übernehmen sollen.
    28.29%
  • Man hätte auch ausländische Banken als Käufer zulassen sollen.
    9.15%
  • Man hätte eine Lösung mit Schweizer Investoren suchen sollen.
    17.44%
pixel