Müller: Es sind immer noch viele kleine Vermögensverwalter unterwegs. Die grosse Welle der Konsolidierung, die man erwartete, ist bislang nicht eingetreten, weil der Regulator letztlich doch nicht so streng durchgegriffen hat. Oder anders gesagt: Der Druck ist für «Kleine» (noch) nicht so gross.

Um Schweizer Kunden reissen sich mittlerweile fast alle Banken und Vermögensverwalter in der Schweiz. Wie können Sie da noch wachsen?

Ganz: In der Schweiz liegt so viel Geld, dass auch wir wachsen können. Logisch ist es ein Verdrängungswettbewerb, aber gerade die Strategien der Grossbanken bieten den unabhängigen Vermögensverwaltern enorme Chancen.

«Wir kaufen einen Service der Banken und stülpen unser Know-how oben auf»

Die Kunden können unsere Leistungen besser einschätzen als dies bei den Grossbanken der Fall ist. Insofern ist unser Geschäftsmodell demjenigen grösserer Banken überlegen. Im Prinzip kaufen wir einen Service der Banken ein und stülpen unser Know-how oben auf.

Was heisst das konkret?

Ganz: Die Kunden sind heute generell flexibler, anspruchsvoller und besser informiert. Im Kontakt geht es nicht mehr nur ums Lunchgespräch, sondern um einen Austausch auf Augenhöhe. Dazu braucht es auf unserer Seite neue, agile Berater, die in der ganzen Breite mit dem Klienten reden können. Die Kundenberater alter Schule haben ausgedient. Unsere Relationship Manager sind eigentlich keine Banker mehr – sie werden von den Kunden unternehmerisch wahrgenommen.

Findet die Verjüngung auch kundenseitig statt?

Müller: Das geht mit der Verjüngung der Beratung einher, wobei wir natürlich auch versuchen, die Kinder unserer bisherigen Kunden zu gewinnen, was uns auch oft gelingt. Im Durchschnitt ist unsere Klientel zwischen 50 und 60 Jahre alt.

Wie kommt Fintech bei Ihnen zum Tragen?

Ganz: Das ist natürlich ein Riesenthema. Robo-Advisor wachsen schnell und erfolgreich. Aber sie sind auch ein Ausdruck unserer Zeit.

Inwiefern?

Ganz: Solange die Märkte gut laufen, wie das in den vergangenen Jahren eindeutig der Fall war, sind Robo-Advisor beliebt. Doch was geschieht, wenn die Märkte drehen?

«Etwas ist im Busch. In 20 Jahren wird man vielleicht sagen, damals 2017, hat es begonnen»

Gold hat mit 2'400 Dollar ein neues Allzeithoch erklommen. Ist dies der Anfang einer nachhaltigen Hausse?
Gold hat mit 2'400 Dollar ein neues Allzeithoch erklommen. Ist dies der Anfang einer nachhaltigen Hausse?
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