Die parteiunabhängige Organisation, die hinter den Klimastreiks des letzten Jahres steckt, hat Schweizer Finanzinstitute unter die Lupe genommen und anhand ihrer Versprechungen bewertet.

Finanzinstitute sind in einer besonders wichtigen Position, wenn es um den Wandel der Welt in Richtung Nachhaltigkeit geht. Das hat auch schon Patrick Odier, Senior Managing Partner der Genfer Privatbank Lombard Odier, im Interview mit finews.ch festgehalten: «Schliesslich muss die Finanzwelt hinter uns stehen, denn diese kann als Katalysator die Umwandlung einerseits vereinfachen oder beschleunigen, aber andererseits auch die Entwicklung neuer Lösungen vorantreiben oder finanzieren.»

Weil Kunden ihrer Meinung aber «wegen mangelnder Transparenz oder Greenwashing» häufig nicht die wichtigen oder richtigen Informationen haben, um diesen Gesichtspunkt in die Wahl ihres Finanzinstitut mit einzubeziehen, hat die Organisation «Klimastreik», die man vor allem durch verschiedene Aktionen für die Rettung des Klimas im vergangenen Jahr kennt, eine Liste aufgestellt.

Zwei grüne Institute

Die Liste ist aufgeteilt in eine grüne, eine hellgraue, eine graue und eine schwarze Sparte.

Grün sind insgesamt nur zwei Institute, und zwar die Basellandschaftliche Kantonalbank und der Anlagespezialist Forma Futura. Beide hätten die Forderungen des Klimastreiks unterschrieben und sich damit öffentlich verpflichtet, diese umzusetzen. Das ist Bedingung, um in die grüne Sparte zu gelangen.

Netto-Null-Ziel unterschrieben

In der hellgrauen Kategorie sind es bereits mehr Institute. Diese haben in entsprechenden Abkommen und öffentlich verkündet, ihre Finanzflüsse dahingehend anzupassen, dass das Pariser Klimaziel – bis 2050 Netto-Null CO2-Emissionen – erreicht wird. Das sind die folgenden Institute:

  • Allianz
  • Alternative Bank Schweiz
  • Axa
  • Generali
  • Globalance Bank AG
  • Munich Re
  • Swiss Re
  • Zurich Versicherung

«Vage und breite» Vorsätze

Noch mehr sind es auf der grauen Liste. Dort landen Finanzinstitute, die einfach Initiativen unterzeichnet haben, die eine Verbesserung in Richtung nachhaltige Investitionen, Kredite oder Versicherungen erzielen wollen. Diese behandelten aber nur eine Business-Sparte wie zum Beispiel «verantwortliches Investieren» oder Nachhaltigkeit allgemein, was viel zu vage und breit und bei weitem nicht ausreiche.

Das wären die folgenden Institute:

  • Baloise Asset Management
  • Bank J. Safra Sarasin Ltd
  • Bank Julius Baer & Co. Ltd.
  • Banque Cantonale Vaudoise
  • Berner Kantonalbank
  • Helvetia Holding
  • Julius Bär
  • Lombard Odier
  • Luzerner Kantonalbank
  • Mirabaud & Cie SA
  • Pictet Asset Management
  • SUVA
  • Vaudoise Assurances Holding SA
  • Vontobel Holding AG
  • Zürcher Kantonalbank

Und das Schlusslicht

Deutlich kürzer hingegen ist die schwarze Liste. Dort landeten Institute, die bereits in internationalen Reports wie «Shareaction» oder «Bank Track Record» als Klimasünder gebrandmarkt werden. 

Das sind die Grossbanken UBS und Credit Suisse, die Schweizerische Nationalbank, sowie Swiss Life Asset Managers.

Mit vielen Instituten wie zum Beispiel der St. Galler Kantonalbank, der Privatbank Maerki Baumann oder Raiffeisen hat die Organisation noch ausstehende Gespräche, in denen die Themen und Forderungen besprochen werden sollen. Diese Institute landen darum alle auf der sogenannten blauen Liste, bis die Gespräche abgeschlossen sind.

 

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