Hiesige Asset Manager habe einer internationalen Studie zufolge noch viel Nachholbedarf beim Nachhaltigen Investieren. Immerhin: sie sind in guter Gesellschaft.

Der Schweizer Finanzplatz brüstet sich gerne mit seinem Wandel hin zur Nachhaltigkeit: Man rühmt sich, dass der Anteil der Vermögen, der nach den Kriterien Umwelt, Gesellschaft sowie guter Geschäftsführung (ESG) investiert ist, hierzulande doppelt so hoch liegt wie im Rest der Welt.

Doch anderswo sieh man das anders. Die Nonprofit-Organisation Share Action verteilte den Schweizer Banken, Vermögensverwaltern und Fondshäusern in einem globalen Ranking nicht eben schmeichelhafte Noten. Dies, weil bei den hiesigen Akteuren die Transparenz beim Abstimmungsverhalten oder die Integration von ESG-Kriterien oft zu wünschen übrig lassen, wie Share Action findet.

Grossbank macht das Schlusslicht

Bewertet wurde insbesondere, wie sich die Asset Manager als Aktionäre für die Themen Governance, Klimawandel, Menschenrechte und Diversität einsetzen.

Das Ergebnis: in die Top-Kategorie A schaffte es kein einziger rein schweizerischer Anbieter, während in der Kategorie B lediglich die Fondsarme der Privatbanken J. Safra Sarasin und Pictet aufgeführt sind. Die UBS und die Tochter Swisscanto der Zürcher Kantonalbank holte sich noch ein C, während sich GAM und Swiss Life Asset Management mit einem D begnügen müssen. Die Fondssparte der Credit Suisse schliesslich erhielt die schlechteste Note – ein E.

Ein neuer Standard

Tröstlich ist in diesem Ranking für die Schweizer Player höchstens, dass sie sich in prominenter Gesellschaft befinden. Der weltgrösste Vermögenverwalter Blackrock wurde ebenfalls mit einem D abgestraft, die Fondsfirma der grössten US-Bank J.P. Morgan erhielt gar ein E.

Eine Entschuldigung, untätig zu bleiben, ist das trotzdem nicht: Diverse Finanzexperten gehen davon aus, dass ESG wie die Weissgeld-Strategie zu einem neuen Standard avanciert, um dessen Einhaltung in der Schweiz kein seriöser Akteur herumkommen wird.

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