Jede Krise birgt auch Chancen, so die altbekannte Binsenweisheit. Beobachtet man die nun herum gebotenen Investmenttrends, haben sich das wohl viele Asset Manager zu Herzen genommen.

Der französische Maler Henri Matisse sagte einst, es gäbe überall Blumen für den, der sie sehen wolle. Dass daran etwas Wahres ist, zeigt sich nicht nur in seinen Stilleben, sondern auch in der Finanzwelt.

Während in den letzten Wochen oder (teilweise auch) Monaten alles darauf hindeutete, dass die Welt in die nächste Finanzkrise schlittert, die Chris Rupkey, ein Ökonom bei der amerikanischen Bank MUFG, als «Great Depression II» bezeichnete, sehen viele der eher optimistischeren Ökonomen bereits Licht am Ende des Tunnels.

Das äussert sich in den Investment-Trends, die einem nun täglich von genau so optimistischen – oder bereits sehr verzweifelten – Anlageberatern unter die Nase gehalten werden.

Neupositionierung zur Nachhaltigkeit

Eines der grossen Themen dürften dabei Investments in die Nachhaltigkeit sein. So sagte zum Beispiel Philipp Hildebrand, Vice Chairman bei BlackRock: «Es ist eine umfassende Neupositionierung in Richtung nachhaltiger Anlagestrategien im Gange, die sich weiter beschleunigen wird.»

Blackrock verortet diese Verschiebung einerseits in der Erkenntnis, dass Nachhaltigkeit Risiko und Rendite bestimmt, in der immer besser werdenden Datenlage, den tieferen Kosten (natürlich für Index-Lösungen) und in der grösser werdenden Auswahl der nachhaltigen Fonds.

Digitale Systeme im Auftrieb

Das Chief Investment Office der Grossbank UBS betrachtet das ganze ein wenig düsterer. Dort geht man davon aus, dass die Welt nach der Krise verschuldeter, weniger global und dafür digitaler sein wird: «Investoren werden sich mit höheren Steuern, finanzieller Repression und einer moderat höheren Inflation sowie mit Populismus und Protektionismus auseinandersetzen müssen, während sie den Übergang von globalen zu lokalen Lieferketten und von physischen zu digitalen Systemen meistern müssen.»

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