Der Schweizer Robo-Advisor True Wealth hat bei Kunden und Vermögen in den letzten Monaten kräftig zugelegt. Allerdings kam es auch zu einem bedeutenden Abgang beim Fintech, wie Recherchen zeigen.

Der digitale Vermögensverwalter True Wealth darf sich als privat gehaltenes Unternehmen zurückhalten, wenn es um die Veröffentlichung von Zahlen geht. Doch hin und wieder lüftet das Zürcher Fintech den Schleier und gibt ein Update, wie es denn so läuft.

So auch dieser Tage. Das vom Physiker Felix Niederer und Digitec-Mitgründer Oliver Herren 2013 lancierte Startup gab bekannt, dass es nun über 5'000 Kunden für sich gewinnen konnte und für diese über 280 Millionen Schweizer Franken verwaltet. Ein beachtlicher Schritt, hatte das Unternehmen doch im vergangenen April noch 180 Millionen Franken und letzten September 200 Millionen Franken verwaltet.

Corona-Effekt

Das liegt laut Niederer nicht nur am Digitalisierungsschub im Lockdown. «Auch wir haben einen Corona-Effekt gespürt, wodurch sich das Wachstum in den letzten Monaten beinahe verdoppelt hat. Jedoch sind wir auch im Januar und schon letztes Jahr konstant und zufriedenstellend gewachsen», sagte er zu finews.ch.

Als weiteren Effekt zählt Niederer die Technologie, die das Unternehmen kontinuierlich weiterentwickelt. «Wir haben unseren Eröffnungsprozess vollständig digitalisiert, so dass es möglich wird,  mit dem Mobiltelefon und einer Schweizer Nummer in unter 10 Minuten ein Konto bei uns zu eröffnen.»

Firmenkunden-Chef weg

Auch wenn das Unternehmen im Geschäft mit Firmenkunden einige Treffer wie zum Beispiel mit der Regiobank Solothurn landen konnte, so scheint das Unternehmen sich nun anders auszurichten. Niederer: «Neben den bestehenden Software-Partnerschaften mit Banken fokussieren wir uns zum jetzigen Zeitpunkt auf das Direktkundengeschäft.»

Das habe aber nichts personellen Abgängen zu tun, betont der Firmengründer. Sei vergangenem Mai sind jedoch einige Angestellte des Firmenkundengeschäfts – inklusive Chef Christoph Erb – bei einem neu gegründeten Joint-Venture der Beratungsunternehmen Synpulse und Profect tätig, wie finews.ch recherchiert hat.

True Wealth ist in der Vergangenheit diverse Partnerschaften mit Unternehmen eingegangen. Zum Beispiel mit der Basellandschaftlichen Kantonalbank, die sich sogar am Robo-Advisor beteiligt hat, als seine Depotbank fungiert und das Produkt gleichzeitig ihren Kunden anbietet. Oder mit der österreichischen Erste-Gruppe, die den Service von True Wealth sogar in ihre Banking-App George aufgenommen hat.

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