Die Coronakrise hat die Finanzbranche vor ganz neue Herausforderungen gestellt – entsprechend riesig war der Hunger nach Information. Daneben gab es auch einige Skandale, die von sich reden machten.

Homeoffice, Quarantäne, Split-Teams: Das waren im vergangenen März, als die erste Welle der Corona-Pandemie auch die Schweiz erfasste, ganz neue Begrifflichkeiten. Entsprechend avancierte der Bericht zu den vorsorglichen Massnahmen bei der Grossbank Credit Suisse (CS) zum meistgelesen Artikel des Jahres auf finews.ch.

Das massiv gestiegene Bedürfnis nach relevanten und zuverlässigen Informationen führte auch dazu, dass die Zahl der monatlichen Leserinnen und Leser (Unique User) auf finews.ch erstmals überhaupt auf mehr als 500'000 stieg – und auf diesem Niveau verharrte.

CEOs 529

Es gab denn auch viele Aspekte der Krise, die interessierten: der Boom der Indexfonds (ETF) etwa, das Zittern am Schweizer Immobilienmarkt – oder, wie die Schweizer Finanz-CEOs von zu Hause aus arbeiteten. finews.ch präsentierte ausserdem mehr als 30 Firmenchefs an ihrem Arbeitsplatz zu Hause (Bild oben).

Showdown bei der Credit Suisse

Währenddessen zog die Branche als Ganzes das Publikum mit hausgemachten Turbulenzen in ihren Bann: So kam es bei der CS in der «Spygate»-Affäre um bespitzelte Manager Anfang 2020 zum grossen Showdown: Der damalige Konzernchef Tidjane Thiam verlor das Kräftemessen mit dem Verwaltungsrat und wurde im Februar durch Thomas Gottstein ersetzt; die Causa verfolgt die Bank aber weiter. Besonders betroffen war dabei CS-Präsidenten Urs Rohner, der nun seinerseits 2021 das Institut verlässt.

Und während sich Finanzer in vergangenen Jahren am liebsten mit Löhnen und Karriere-Tipps – und damit mit sich selber – beschäftigten, hat die Pandemie gleichsam den Blick auf die Aussenwelt geschärft.

So interessierte die Lesenden in hohem Masse, wie andere Länder mit dem um sich greifenden Virus umgingen, oder welchen Skandalen die Kollegen im Ausland erlagen – Stichwort Wirecard in Deutschland. Dieser Blick über den Tellerrand hinaus darf durchaus als Errungenschaft der Krise betrachtet werden.

Die zehn meistgelesenen Artikel 2020 auf finews.ch:

  1. Coronavirus: Die CS greift in der Schweiz zu drastischen Massnahmen
  2. Jürg Zeltner ist verstorben
  3. Stress: So ernährt man sich, um ihn loszuwerden
  4. Schweden in der Pandemie: Ein teuer erkaufter Erfolg
  5. «Überrannt und überwältigt»: Corona sorgt für ETF-Rekordvolumen
  6. Credit Suisse: Urs Rohners Geburtstagsparty hat ein Nachspiel
  7. Coronavirus raubt dem Immobilienboom den Atem
  8. CS-Aktionäre: Thiam soll bleiben – Rohner Platz machen
  9. Revolut: Eine echte Bank – zum Ärger der Kundschaft?
  10. Tidjane Thiams Comeback mit Gucci und Yves-Saint-Laurent
War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
  • Ja, es gab keine andere, wirtschaftlich sinnvolle Alternative.
    26.57%
  • Nein, man hätte die Credit Suisse abwickeln sollen.
    18.89%
  • Nein, der Bund hätte die Credit Suisse übernehmen sollen.
    27.99%
  • Man hätte auch ausländische Banken als Käufer zulassen sollen.
    9%
  • Man hätte eine Lösung mit Schweizer Investoren suchen sollen.
    17.55%
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