Der frühere UBS-Chef Sergio Ermotti plant seine weitere Berufskarriere zielstrebig und präsidiert demnächst schon zwei Verwaltungsratsgremin. 

Im vergangenen Oktober gab Sergio Ermotti bekannt, neben seinem künftigen Swiss-Re-Mandat noch einen weiteren Verwaltungsratsposten anzunehmen, wie auch finews.ch berichtete. Gemeint war der Einstieg bei der Gesellschaft Investindustrial Acquisition (IIAC) in den USA.  

Dabei handelt es sich um eine so genannte Special Purpose Acquisition Company (SPAC). Diese auch als Blankoscheck-Gesellschaften bekannten Vehikel sind derzeit an der Wall Street schwer in Mode. Sie sammeln Geld bei Investoren ein, um damit Firmen zu kaufen. Anschliessend werden die übernommenen Unternehmen via SPAC an der Börse kotiert – eine Alternative zu traditionellen Börsengängen (IPO), die insbesondere die SPAC-Eigner reich macht.

Rund 400 Millionen Dollar aufgenommen

In der Zwischenzeit hat Ermotti Anfang Januar sein neues Amt in den USA angetreten und dabei auch gleich das Präsidium des Verwaltungsrats übernommen. Die Firma hat über die New Yorker Börse 400 Millionen Dollar aufgenommen, um damit ein Unternehmen aufzukaufen und an die Börse zu bringen.

Für sein Amt hat Ermotti Aktienanteile im Wert von 750'000 Dollar zugeteilt erhalten, wie die «NZZ am Sonntag» (Artikel kostenpflichtig) an diesem Wochenende berichtete. Dies geht aus dem Emissionsprospekt von IIAC hervor. Zudem erhalten die Sponsoren der Firma bei einer Übernahme einen Anteil von 20 Prozent am akquirierten Unternehmen – das würde somit einem Gewinn von 80 Millionen Dollar entsprechen.

Ab April im Swiss-Re-Verwaltungsrat

Aus dem Prospekt geht nicht hervor, wer diese Sponsoren sind. Im Markt heisst es allerdings, dass Ermotti ebenfalls dazu gehört. Neben seinem Engagement bei IIAC wird der 60-Jährige im April das VR-Präsidium der Swiss Re übernehmen.

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