Die Schweizer Börsenbetreiberin hat mit Sparks ein Handelssegment geschaffen, um kleineren Firmen ein IPO schmackhaft zu machen. SIX-Chef Jos Dijsselhof will nun auch Unternehmen ennet der Grenze ködern.

Startups und KMUs sind die designierte Zielgruppe für das von der SIX im vergangenen Herbst lancierte Handelssegment «Sparks». Bisher hat hier mit dem Biotechunternehmen Xlife Sciences im Februar 2022 erst ein Unternehmen seine Aktien kotiert.

Doch Börsenchef Jos Dijsselhof ist zuversichtlich, dass das neue Segment bald auch Firmen aus der Fintech- und Insurtech-Branche gewinnen kann – und nicht nur aus der Schweiz.

«Wir wollen mit unserem Angebot auch Firmen aus Deutschland und anderen europäischen und aussereuropäischen Ländern ansprechen», sagte er im Gespräch mit dem «Handelsblatt». «Perspektivisch sehe ich gute Chancen, dass sich Zürich zum präferierten Börsenplatz für europäische Fintechs und Insurtechs entwickelt».

Dann eben in Madrid

Bei den Branchen biete der Heimatmarkt für bestimmte Bereiche spezielle Vorteile. «Besonders attraktiv sind Börsengänge in der Schweiz in Segmenten wie Pharma, Biotech und Banking, da es da bereits mehrere starke börsennotierte Schweizer Unternehmen gibt», so der SIX-Chef weiter. Investoren würden es bevorzugen, wenn an einer Börse mehrere Firmen aus einer Branche vertreten seien, die sich vergleichen liessen.

Daneben äusserte sich Dijsselhof auch positiv zur Marktposition der SIX. Durch den Zukauf der Börse in Spanien habe man seine strategischen Optionen deutlich verbreitert. «Wenn es in Zukunft irgendwelche Geschäfte geben sollte, die wir aufgrund von EU-Regulierung nicht in der Schweiz anbieten können, dann tun wir das eben in Madrid.»

Asien im Visier

Eine weitere Expansion in Europa sei nicht nötig. «Zukäufe von weiteren europäischen Börsenbetreibern stehen zurzeit nicht auf der Agenda.»

Im Blick hat der Niederländer aber den asiatischen Markt. «Interessant wäre für uns die Übernahme einer Börse in einer anderen Weltregion, die ungefähr so gross ist wie wir, und durch die wir einen zusätzlichen Markt erschliessen würden», sagte er. «Ich könnte mir da beispielsweise Asien vorstellen, wo viele unserer Kundinnen und Kunden immer stärker aktiv sind.»

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