Wenn es ums Geld anlegen geht, dann gilt für Schweizer und Schweizerinnen: Sicherheit geht vor Risiko. Ein für Banken und Fintechs interessanter Markt aber wächst.

Wie investieren die Schweizer und Schweizerinnen? Bevorzugt legen sie ihr Geld sicher, aber renditearm an, wie eine Umfrage des Vergleichsdienstes Moneyland unter 1'500 Personen in der Deutsch- und Westschweiz zeigt. Sie scheinen sich nur wenig von Hypes leiten zu lassen – die Stimmung ist nach zwei Boom-Jahren an der Börse ganz offensichtlich wieder auf «Risk-off» geschwenkt.

Bei Aktienanlagen präferieren die Investierenden weiterhin Titel einheimischer Unternehmen. Im Gold allerdings sind fast gleich viele Schweizer investiert wie in Schweizer Aktien. Riskantere Anlageformen wie Krypto-Währungen gewinnen derweil weiter an Beliebtheit.

Fast neun von zehn Befragten (89 Prozent) legen mindestens einen Teil ihres Gelds auf dem Privatkonto an. Damit sind Privatkonten die am weitesten verbreitete Art, Geld anzulegen. Sie übertrumpfen selbst die auf langfristiges Anlegen ausgerichteten Sparkonten, die etwas weniger oft fürs Investieren genutzt werden, und zwar von 83 Prozent der Interviewten.

Zuhause unter der Matraze

Viele Bankkunden würden den Unterschied zwischen Privat- und Sparkonto nicht kennen, erklärt Benjamin Manz, Geschäftsführer von Moneyland, und verweist darauf, dass es sogar in der jetzigen Tiefzinsphase bei manchen Banken noch ein bisschen mehr Zins auf dem Sparkonto gibt.

Die drittbeliebteste Anlageform ist: Bargeld zu Hause aufzubewahren. 42 Prozent der Schweizerinnen und Schweizer haben dabei nur wenig Bargeld zu Hause. Nur 8 Prozent geben an, dass sie viel oder sogar ihr gesamtes Geld in bar aufbewahren. Auch Personen, die ihr Bargeld in einem Schliessfach bei der Bank aufbewahren, tun dies oft nur mit einem kleinen Betrag.

Vorsorgefonds werden beliebter

Das Sicherheitsbedürfnis beim Vermögensaufbau ist in der Schweiz weiter essentiell, aber Rentabilität rückt aufgrund des Tiefzinsumfelds auch hierzulande in den Fokus. Gleich nach den herkömmlichen Arten, Geld zu halten, folgt die Vorsorge. 65 Prozent investieren ihr Vorsorge-Vermögen bei einer Pensionskasse.

Je über 50 Prozent der Bevölkerung haben aber auch in 3a-Vorsorgefonds oder -Wertschriftenlösungen sowie Sparkonten der dritten Säule eingezahlt. Besonders die Vorsorgefonds und Wertschriftenlösungen haben im Vergleich zum Vorjahr an Beliebtheit gewonnen, heisst es bei Moneyland. Die Altersvorsorge ist vor allem bei Personen im Alter von 26 bis 49 Jahren ein grosses Thema – das private Vorsorgesparen wäre demnach weiterhin ein Wachstumsmarkt für hiesige Finanzakteure.

Im Gegensatz vor allem zum angelsächsischen Wirtschaftsraum ist Aktiensparen in der Schweiz deutlich weniger verbreitet. Wenn Aktien, dann überwiegt die Heimatliebe, denn Schweizer und Schweizerinnen legen vor allem in Titel einheimischer Unternehmen an. 27 Prozent der Befragten geben an, dass sie in Schweizer Titel investieren. Ausländische Aktien befinden sich im Portfolio von 22 Prozent der Umfrageteilnehmer.

Krypto-Währungen sind angekommen

Kryptowährungen, obschon eine sehr spekulative und riskante Anlageform, werden derweil mit insgesamt 18 Prozent immer beliebter. Beim Investieren in die digitalenVermögenswerte werden andere Kryptowährungen als der Bitcoin im Vergleich zum Vorjahr laut Umfrage viel häufiger genutzt. «Kryptowährungen sind bei der breiten Anlegerschaft angekommen», sagt Manz und warnt gleichzeitig vor den Risiken dieser Anlageform.

Derweil hält über ein Viertel der Schweizer Bevölkeung (26 Prozent) Gold. Im gelben Edelmetall sind damit fast gleich viele lokale Anleger investiert wie in Schweizer Aktien.

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