Das nächste Opfer des Krypto-Winters: Eine vom Starinvestor unterstützte Kryptobörse legt ihre Pläne für die Publikumsöffnung auf Eis.

Der Unternehmensname ist fürs Erste nicht Programm. Die Kryptobörse Bullish hat ihren geplanten Börsengang in den USA abgesagt. Zu den Investoren des Unternehmens gehören der deutschstämmige Milliardär Peter Thiel und die Hedgefonds-Giganten Alan Howard und Louis Bacon.

Bullish hatte geplant, über eine Fusion mit der Special Purpose Acquisition Company (Spac) Far Peak Acquisition an die Börse zu gehen. Die Transaktion wurde ursprünglich im Juli 2021 angekündigt und bewertete das Unternehmen damals auf rund 9 Milliarden Dollar.

Nächster Rückschlag

Die Absage von Bullish ist ein weiterer Rückschlag für Thiel. Ende November meldete das Krypto-Unternehmen BlockFi Konkurs an und begab sich unter Gläubigerschutz, wie finews.ch berichtete. Die Wagniskapitalgesellschaft von Thiel hielt 19 Prozent an der Gesellschaft.

Um den für seine Kontroversen bekannten Milliardär ist es punkto Krypto zuletzt deutlich ruhiger geworden. Im Frühling hatte der Bitcoin-Befürworter noch den verbalen Zweihänder ausgepackt und mächtig ausgeteilt. An einer Bitcoin-Konferenz in Miami hatte er den legendären US-Grossinvestor Warren Buffett einen «soziopathischen Opa aus Omaha» geannt und ihn als Feind Nummer eins bezeichnet.

Euphorie verflogen

Vor zwei Jahren schien es an der US-Börse punkto Spac kein Halten zu geben. Zahlreiche Blankoscheck-Gesellschaften stürmten damals die Börse, und die Kurse schossen zeitweise in die Stratosphäre. Doch die Euphorie ist verflogen. An der Börse hat der Spac-Boom für viele Anleger im Tal der Tränen geendet.

Dass die Krypto-Börse Bullish ihre Börsenpläne auf Eis legt, ist die jüngste in einer langen Reihe von abgebrochenen Fusionen im SPAC-Bereich. Vor rund zwei Wochen kündigte der Stablecoin-Emittent Circle seine Fusionsvereinbarung mit der Blankoscheck-Gesellschaft Concord Acquisition.

Circle ebenfalls betroffen

Andere Mantelgesellschaften ziehen sich nun zurück, da die Fristen für Übernahmen auszulaufen beginnen. So hatte beispielsweise Star-Investor Bill Ackman im  Sommer seinem Spac den Stecker gezogen, weil er kein Übernahmeobjekt gefunden hatte, wie finews.ch berichtete.

Beim ersten und einzigen Schweizer Spac VT5 hat die selbstgesetzte Frist für das Finden eines geeigneten Übernahmekandidaten die Halbzeit erreicht. Ein Abschluss scheint derzeit nicht in Sichtweite zu sein, wie finews.ch meldete.

Circle, der Emittent des nach Marktkapitalisierung zweitgrössten Stablecoins USDC, hatte geplant, im vierten Quartal an die Börse zu gehen. Der Deal wurde erstmals im vergangenen Sommer vorgestellt und bewertete Circle mit 4,5 Milliarden Dollar. Im Februar 2022 wurde die Bewertung jedoch auf 9 Milliarden Dollar korrigiert.

Die Bullish-Plattform wickelte im Juni dieses Jahres ein durchschnittliches Tagesvolumen von 857 Millionen Dollar ab, wie aus dem letzten Investor-Update hervorgeht.

 

War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
  • Ja, es gab keine andere, wirtschaftlich sinnvolle Alternative.
    26.38%
  • Nein, man hätte die Credit Suisse abwickeln sollen.
    19.2%
  • Nein, der Bund hätte die Credit Suisse übernehmen sollen.
    27.96%
  • Man hätte auch ausländische Banken als Käufer zulassen sollen.
    9.24%
  • Man hätte eine Lösung mit Schweizer Investoren suchen sollen.
    17.22%
pixel