Die kollabierte Kryptobörse FTX will von ihrem Gründer und früherem Chef Sam Bankman-Fried Geld zurück. Auch andere Manager sehen sich mit Forderungen konfrontiert.

Die im November 2022 pleitegegangene Kryptobörse FTX hat vor einem Gericht im Bundesstaat Delaware eine Klage gegen ihren Gründer und früheren Chef Sam Bankman-Fried und andere ehemalige Manager eingereicht. Insgesamt belaufen sich die Rückforderungen auf mehr als 1 Milliarde Dollar, wie die Nachrichtenagentur «Reuters» berichtet.

Die Beklagten sollen die Gelder vor dem Konkurs veruntreut haben. Neben Bankman Fried werden auch Caroline Ellison, die den Hedgefonds Alameda Research leitete, der ehemalige FTX-Technologiechef Zixiao «Gary» Wang und der ehemalige FTX-Entwicklungschef Nishad Singh verklagt.

Die Klage bezieht sich auf den Zeitraum von Februar 2020 bis November 2022, als FTX den Insolvenzschutz nach Chapter 11 beantragt hatte.

Persönliche Lieblingsprojekte

Laut FTX haben die Angeklagten kontinuierlich Gelder veruntreut, um Luxus-Eigentumswohnungen, politische Spenden, spekulative Investitionen und andere persönliche «Lieblingsprojekte» zu finanzieren. Dabei hätten sie «eine der grössten Finanzbetrügereien der Geschichte» begangen.

Bei der nun eingereichten Klage geht es um betrügerische Übertragungen von Aktien im Wert von mehr als 725 Millionen Dollar von FTX an «West Realm Shires», ein von Bankman-Fried kontrolliertes Unternehmen, «ohne dafür einen Gegenwert zu erhalten».

Bankman-Fried und Wang sollen auch 546 Millionen Dollar veruntreut haben, um Aktien von Robinhood Markets zu kaufen, während Ellison 28,8 Millionen Dollar verwendete, um sich selbst Boni zu zahlen. Zudem soll ein Teil von Bankman-Frieds Strafverteidigung aus einem «Geschenk» von 10 Millionen Dollar an seinen Vater finanziert worden sein.

Angeklage wussten es

«Diese Transaktionen wurden getätigt, als die mit FTX verbundenen Unternehmen bereits zahlungsunfähig waren, und die Angeklagten wussten das», heisst es weiter. Nach US-Bundesrecht können Konkursverwalter Vermögensübertragungen anfechten, die in den zwei Jahren vor der Beantragung des Insolvenzverfahrens nach Chapter 11 vorgenommen wurden, wenn die Übertragungen unter ihrem Wert und in der Absicht erfolgt sind, die Konkursmasse zu betrügen.

Die Kryptobörse wird derzeit vom Konkursverwalter John Ray geleitet, der sich bereits bei der Enron-Pleite 2001 einen Namen gemacht hatte.

Drahtzieher eines Finanzbetrugs

Die US-Staatsanwaltschaft hat Bankman-Fried als Drahtzieher eines Finanzbetrugs angeklagt. Das habe zum Zusammenbruch von FTX geführt und beinhalte die Veruntreuung von Kundengeldern in Milliardenhöhe.

Während sich Bankman-Fried in mehreren Anklagepunkten für nicht schuldig bekannt hat, arbeiten Ellison, Wang und Singh mit der Staatsanwaltschaft zusammen.

 

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