Die Luxusuhrenplattform Chronext will sich an der Schweizer Börse Six kotieren lassen. Das Geschäftsmodell mit dem Online-Verkauf ist für Luxusuhren relativ neu. Der Markt ist riesig. Chronext ist ein First Mover.

Der Online-Markt für Luxusuhren ist bereits hart umworben. Neben Chronext kämpfen beispielsweise auch Chrono24, Watchmaster oder Watchfinder um Fans und Käufer von Uhren im oberen Preissegment. Der Markt für Luxusuhren ist riesig. Das Beratungsunternehmen McKinsey beziffert allein den Markt für neue Uhren auf jährlich rund 50 Milliarden Dollar. Dazu kämen noch mal fast 30 Milliarden Dollar Umsatz mit gebrauchten Uhren.

Der deutsche Konkurrent Chrono24 hat gerade eine Finanzierungsrunde über 100 Millionen Euro abgeschlossen. Nun macht Chronext einen grossen Schritt: Das 2013 gegründete, das im vergangenen Jahr die Umsatzgrenze von 100 Millionen Franken geknackt hat, will sich an der Schweizer Börse Six Swiss Exchange kotieren lassen, wie es am Freitag in einer Mitteilung hiess.

Noch kein Volumen bekannt

Der Börsengang wird voraussichtlich neue Aktien aus einer Kapitalerhöhung sowie bestehende Aktien von bestimmten Aktionären umfassen und soll vorbehaltlich der Marktbedingungen im vierten Quartal 2021 abgeschlossen werden.

Das Volumen des Börsengangs hat Chronext noch nicht bekannt gegeben. Doch wird es sich gemäss Schätzungen um rund 250 Millionen Franken handeln. Chronext, das noch keine Gewinne erzielt hat, wird auf rund 1 Milliarde Franken bewertet. Der Börsengang soll Chronext zwar Mittel einbringen, vor allem auch Publicity.

Chronext, mit Sitzen in Zug und in London, wählt die Six als Börse, weil hier bereits mit Swatch und Richemont wichtige Unternehmen der Branche kotiert sind.
Bisher macht Chronext den Grossteil seines Geschäfts in Deutschland, doch ist eine Auslandexpansion im Gang. Online-Shops sind in Italien und den Niederlanden an den Start gegangen. Frankreich, Benelux, Spanien und Skandinavien sollen demnächst folgen.