Neun Schweizer Vermögensverwalter wurden in Deutschland ausgezeichnet: Sie bieten ihren Kunden wirklich befriedigenden Service. Aber offenbar liegt einiges im Argen.

Das unabhängige deutsche Fachmagazin «Elite Report» hat zum zehnten Mal die Qualität und den Erfolg der wichtigsten Vermögensverwalter im deutschen Sprachraum unter die Lupe genommen.

Insgesamt 383 Unternehmen aus Deutschland, Österreich, Luxemburg und der Schweiz wurden geprüft – und dabei kam die Jury zu einem eher trüben Ergebnis: Nur jeder neunte Vermögensverwalter habe ein befriedigendes Ergebnis abgeliefert. Im Jahr zuvor war es immerhin jede siebte gewesen.

Die Qualität der Vermögensverwalter sei gegenüber dem Vorjahr «klar zurückgegangen», sagte Hans-Kaspar von Schönfels, Gründer und Herausgeber des «Elite Report», bei der Preisverleihung in München.

Bemerkenswert erscheint dabei allerdings, dass die geprüften Wealth Manager oder Private-Banking-Firmen im Kerngeschäft durchaus erfolgreich waren: Die Anlagerendite der Kundendepots erreichte in den letzten zwölf Monaten im Schnitt um die 6 Prozent.

Nur: Die Prüfer des «Elite Reports» stellten eben auch fest, dass sich die Verwalter grössere Teile davon durch irgendwelche Provisionen wieder selber abschneiden – Tendenz steigend.

Über 1000 Aspekte wurden durch den «Elite Report» – in Zusammenarbeit mit dem Düsseldorfer «Handelsblatt» berücksichtigt. Die besten Noten erhielten dabei am Ende die Hamburger Privatbank Berenberg, die BHF-Bank, die Hamburger Sparkasse, die Bremer Landesbank, die Centrum Bank in Liechtenstein und die Schoellerbank.

Swiss Banking unter Druck

Die Schweizer Häuser konnten sich dabei auch sehen lassen – einerseits: Bei insgesamt 44 Vermögensverwaltern, die ausgezeichnet wurden, stellten sie neun Topfirmen; im Verhältnis zur Grösse des Landes ist das also leicht überdurchschnittlich.

Andererseits weisen die Autoren das «Handelsblatts» darauf hin, dass der Schweizer Service tendenziell unter Druck sei – immerhin sei Credit Suisse dieses Jahr herausgefallen, und Häuser wie Sarasin und Julius Bär rutschten um eine Stufe ab.

Die Schweizer Firmen beim «Elite Report 2013»

• Summa cum laude

Insgesamt erhielten 31 Institute die beste Note. Vertreter aus der Schweiz und Liechtenstein waren hier:

  • Basler Kantonalbank
  • Centrum Bank
  • LGT
  • Maerki Baumann & Co
  • Pictet
  • Wergen & Partner

• Magna cum laude

Insgesamt wurden 9 Institute mit der zweitbesten Note bedacht. Vertreter aus der Schweiz waren hier:

  • Bank Sarasin
  • Lombard Odier

• Cum laude

Immerhin ein Lob erhielten insgesamt fünf Häuser, drei davon sitzen in der Schweiz, nämlich:

  • Julius Bär
  • Bank Syz & Co
  • UBS

• Elite Report / Handelsblatt: «Die Elite der Vermögensverwalter 2013» / Handelsblatt: «Bei wem Ihr Geld in guten Händen ist»

War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
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