Was läuft an der ominösen Bilderberger-Konferenz im englischen Watford? Welche Finanzcracks treffen sich dort? Mindestens ein prominenter Schweizer ist dabei.  

Ab Donnerstag sorgt die geheimnisumwitterte Bilderberger-Konferenz wieder für Gesprächsstoff. Dieses Mal findet das Treffen der globalen Elite in der englischen Stadt Watford statt, rund 30 Kilometer nordwestlich von London.

Erwartet werden an der dreitägigen jährlich stattfindenden Tagung rund 140 Personen von 21 Ländern aus Europa und Nordamerika, wie aus der Ankündigung auf der Webseite hervorgeht. Zur Agenda gehören dieses Jahr wirtschaftliche und politische Stichworte wie das europäische und amerikanische Wirtschaftswachstum, Nationalismus und Populismus, die US-Aussenpolitik oder die Herausforderungen in Afrika.

Auch globale Finanz-Elite taucht auf

Alles findet in einer Atmosphäre der Geheimhaltung statt, unter Ausschluss der Öffentlichkeit. Die Tagung gilt als höchst vertraulich, nur wenige Informationen sickern durch. Eventuelle Einigungen werden nicht veröffentlicht.

Zum engsten Kreis der Teilnehmer gehören seit Beginn Königshäuser, Bankiers sowie die politischen und militärischen Strategen des nordatlantischen Bündnisses. Eine starke Stellung auf den Treffen geniesst darüber hinaus der ehemalige US-Minister Henry Kissinger.

Auch ein Schweizer Politiker steht auf der Teilnehmerliste: Felix Gutzwiller, der ehemalige Zürcher Nationalrat und heute Ständerat der FDP.

Aber auch zahlreiche Vertreter der globalen Finanzelite gehören zu den Stammgästen der Konferenz, wie das Karriereportal «eFinancialCareers» zusammenfasst. Bekannte Gesichter sind:

Josef-Ackermann

Josef Ackermann:

Ehemaliger CEO Deutsche Bank, Ex-Credit Suisse, heute unter anderem Verwaltungsratspräsident der Zurich. Er besucht seit 2008 jede Konferenz und gehört zum Vorstand des Bilderberger-Clubs.

 

 

Marcus_Agius

Marcus Agius:

Von 2006 bis 2012 Chef der Barclays, hat im Libor-Skandal seinen Posten geräumt. Wie Josef Ackermann ist er seit 2008 regelmässig an der Tagung anzutreffen und gehört ebenso zum Vorstand.

 

 

Douglas-Flint

Douglas Flint:

Seit Ende 2010 Vorsitzender des Bankkonzerns HSBC. Er war bereits 2011 und 2012 dabei.

 

 

Ebenso dabei sind:

Roger Altman: Vorsitzender der Investmentbank Evercore Partners und Ex-Lehman-Brothers-Banker. Er war mindestens in den Jahren 2009, 2010 und 2011 anwesend.

Peter Sutherland: Seit 1995 im Vorsitz der Investmentbank Goldman Sachs, besucht zusammen mit Michael Evans, Vize-Chairman von Goldman Sachs, auch dieses Jahr die Konferenz.

Henry Kravis: Investor und Mitbesitzer der Private-Equity-Gesellschaft Kohlberg Kravis Roberts. Auch er taucht seit mehreren Jahren immer wieder an der Konferenz auf.

Viele Bankenvertreter nicht auf der Liste

Abwesend dieses Jahr sind hingegen Vertreter der Finanzhäuser J.P. Morgan, Morgan Stanley, Credit Suisse, Citigroup, UBS, Bank of America sowie einige nennenswerte Hedge Funds.

Woran könnte das liegen? Entweder, mutmasst «eFinancialCarreer», werde die Finanz-Lobby an der Konferenz schwächer oder Banken würden die Konferenz als Zeitverschwendung erachten.

Alternativ könne man aber auch mit Blick auf allerlei Verschwörungstheorien argumentieren: Die öffentliche Teilnehmerliste sei ohnehin nur Unsinn, wie der «Guardian» schreibt.

 

War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
  • Ja, es gab keine andere, wirtschaftlich sinnvolle Alternative.
    26.5%
  • Nein, man hätte die Credit Suisse abwickeln sollen.
    18.55%
  • Nein, der Bund hätte die Credit Suisse übernehmen sollen.
    28.27%
  • Man hätte auch ausländische Banken als Käufer zulassen sollen.
    9.12%
  • Man hätte eine Lösung mit Schweizer Investoren suchen sollen.
    17.56%
pixel