Die Unterscheidung zwischen On- und Offshore-Banking verschwinde zusehends, sagt Jürg Zeltner, CEO im Global Wealth Management der UBS. Und der automatische Informationsaustausch in Europa sei unabwendbar.

Die Branche befinde sich in einem fundamentalen Umbruch, stellte der oberste Vermögensverwalter der UBS am Montag am 12. Private Banking Summit 2013 in Rüschlikon bei Zürich fest. Die Ansprüche und Wünsche der Kunden würden sich dabei radikal verändern, so Jürg Zeltner weiter.

«Heute erwarten die Kunden, egal ob sie nun on- oder offshore sind, die gleichen Dienstleistungen. Dem müssen wir als Bank Rechnung tragen», sagte der UBS-Banker weiter.

Weniger Märkte

Darum gebe es kein Geschäftsmodell mehr, das nur von der Schweiz aus betrieben werden könne. Eine Schweizer Bank müsse heute die Gesetze und Bestimmungen in allen Ländern respektieren, in denen sie tätig sein wolle.

Unter diesen Prämissen erklärte Zeltner: «Wir werden künftig weniger Märkte bearbeiten, diese aber wesentlich umfassender betreuen.» In Europa sind das Deutschland, Italien, Grossbritannien sowie Frankreich und Spanien. Der UBS-Vermögensverwaltungschef sieht trotz der enormen Veränderungen in der Finanzbranche aber auch erhebliche Chancen.

Informationsaustausch ist Realität

«Vorausgesetzt, dass es uns gelingt, eine Buchungsplattform in der Schweiz zu etablieren, die europaweit für das Wealth-Management-Geschäft gesetzteskonform genutzt werden kann, wird der hiesige Finanzplatz weiter florieren.»

Den Schutz der Privatsphäre für unredliche Absichten zu nutzen, sei vorbei, betonte Zeltner weiter. Der internationale Informationsaustausch sei eine beschlossene Sache, «egal, ob er nun automatisch sei oder auf Anfrage erfolge».

Beschlossene Sache

Auf internationaler Ebene hätten die Länder der G20-Gruppe bereits beschlossen, dieses Modell umfassend einzuführen. «Es macht (für uns Schweizer) keinen Sinn, länger darüber zu streiten. Wir sollten uns eher überlegen, wie wir damit zurecht kommen», erklärte Zeltner.

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