Die Bank führt gemäss Presseberichten Gespräche mit der Finma über ihr Kapital im Zusammenhang mit Risiken für Rechtsstreitigkeiten. Konsequenzen wie im Falle der UBS werden nicht erwartet.

Die Gespräche könnten dazu führen, dass von der zweitgrössten Schweizer Bank mehr Kapital für Rechtsrisiken gefordert werde, sagte eine mit dem Vorgang vertraute Person gegenüber der Nachrichtenagentur «Bloomberg». Sollte tatsächlich eine Anordnung an die Credit Suisse zur Erhöhung dieser Rückstellungen erfolgen, werde  sie den Informationen von «Bloomberg» zufolge aber deutlich geringer ausfallen als bei der UBS Ende Oktober.

Die Finma wollten gegenüber der Nachrichtenagentur dazu nicht Stellung nehmen. Die Credit Suisse teilte dagegen mit, sie überprüfte ihren Kapitalunterlegungsbedarf «laufend». Dabei arbeite sie eng mit der Finma und weiteren Aufsichtsbehörden zusammen. Dies führe regelmässig zu Anpassungen, die in den Kapitalplänen berücksichtigt würden, schreibt das Institut.

Anpassungen im üblichen Rahmen

Sie erwarte, dass allfällig notwendig werdende kommende Anpassungen sich im Rahmen der üblichen, von Quartal zu Quartal sich ergebenden Anpassungen bewegen würden.

Die eidgenössische Finanzmarktaufsicht hatte die UBS aufgefordert, die risikogewichteten Aktiva für Rechtsfälle und andere operative Belange um 50 Prozent oder etwa 28 Milliarden Franken zu erhöhen. Das senkte die harte Kernkapitalquote nach Basel III um 130 Basispunkte.

UBS musste Ziele verschieben

Die Schweizer Bank musste deshalb ihre Rentabilitätsziele verschieben.  Das Erreichen einer Eigenkapitalrendite von 15 Prozent, was ursprünglich bis 2015 geplant gewesen war, könnte sich um mindestens ein Jahr verzögern, schrieb die UBS Ende Oktober.

Seit 2012 Gespräche mit der Finma

Die Credit Suisse führt gemäss der Nachrichtenagentur seit Anfang 2012 mit der Finma Gespräche über ihre Modelle zur Messung operativer Risiken wie Rechtsstreitigkeiten und Compliance.

Die für solche Risiken gewichteten Aktiva wurden bis Ende September bereits um 24 Prozent auf 44,8 Milliarden Franken erhöht, wie Pflichtmitteilungen der Bank zeigen. Steigen die risikogewichteten Aktiva, muss eine Bank zusätzliches Kapital vorhalten, damit die Rückstellungen den Anforderungen genügen.

 

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