Generali hat ihre Privatbanken-Tochter abgewertet. Der Verkaufsprozess für BSI soll nun neu in Schwung kommen – dank dem Abkommen USA-Schweiz.

Die BSI Gruppe hat das Ergebnis des Versicherers Generali 2013 mit 217 Millionen Euro belastet, wie aus der Mitteilung der Generali zum Jahresergebnis hervorgeht. Die roten Zahlen sind, soweit aus den Unterlagen ersichtlich, aber nicht nur auf schlechter laufende Geschäfte der Privatbanken-Tochter zurückzuführen.

Generali hat im vierten Quartal einen Abschreiber auf der BSI von 189 Millionen Euro vorgenommen. Dies geht aus der Präsentation hervor. Dort wird dieser Abschreiber als «adjustment VOBA amortization» bezeichnet. Dabei handelt es sich um eine Neubewertung der BSI Gruppe auf Basis des früheren Kaufpreises.

Noch immer hoher Goodwill auf BSI

Diese Neubewertung bedeutet aber nicht, dass Generali auch den Goodwill auf der BSI Gruppe im selben Umfang abgeschrieben hat. Dieser beläuft sich gemäss Bilanz der Generali noch immer auf 545 Millionen Euro, nach 553 Millionen Euro im Vorjahr.

Operativ scheint es der BSI Gruppe im zweiten Halbjahr aber auch nicht blendend gelaufen zu sein. Schon im ersten Halbjahr sank der Reingewinn der Tessiner auf 36,2 Millionen Franken. Generali-CEO Mario Greco sagte denn auch an einer Telefonkonferenz, die Abwertung reflektiere die Rentabilität des Geschäfts besser.

Fruchtlose Verkaufsversuche

Greco sagte weiter, es habe Unsicherheiten über den Wert der BSI gegeben. Doch sei man nun zuversichtlicher: Die Steuervereinbarung zwischen den USA und der Schweiz schaffe neue Klarheit über die Lage der amerikanischen Kunden, so der CEO laut dem Mailänder Wirtschaftsblatt «Il sole 24 ore»

Einen genauen Zeitpunkt, wann die BSI Gruppe nun verkauft wird, nannte Greco aber nicht.

Generali versucht seit bald anderthalb Jahren, die Privatbank loszuwerden und hatte die Bewertung auf 2,3 Milliarden Franken angesetzt. Eine Bieterrunde im vergangenen Jahr verlief ergebnislos, nachdem die Offerten offenbar deutlich unter den Preisvorstellungen der Italiener gelegen hatten.

Generali soll zwischenzeitlich auch geprüft haben, BSI an die Börse zu bringen. Dass für die operativ gesunde Auslandsbank niemand tief in die Taschen greifen möchte, ist symptomatisch für die Situation auf dem Schweizer Finanzplatz. Zu gross ist die Unsicherheit, sich mit einem Kauf auch Probleme mit Schwarzgeldern aufzuhalsen.

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