Der Lohn des früheren Valiant-CEOs Michael Hobmeier sorgt für allerhand Verwirrung. Warum verdiente er noch etwas fürs Nichtstun, und hatte er nicht erklärt, auf einen Bonus zu verzichten?

Die Publikation des Geschäftsberichts 2013 der Valiant Bank hat am Montag für einige Konfusion gesorgt. Denn die Angaben zur Entlöhnung des früheren CEOs Michael Hobmeier sind etwas verwirrlich präsentiert, werden doch dabei verschiedene Zeitperioden angegeben, die sich teilweise überlappen.

Konkret ist die Situation nun wie folgt: Hobmeier verdiente im Geschäftsjahr 2013 (1. Januar bis 31. Dezember) insgesamt 1,61 Millionen Franken. Ende April 2013 schied er allerdings operativ aus. Bemisst man allerdings die Periode vom 1. Mai 2013 bis 30. April 2014, so verdiente er 1,77 Millionen Franken. In diesem Betrag sind indessen auch frühere variable Vergütungen (Boni aus den Jahren 2011, 2012, 2013 und 2014) enthalten.

Erst Verzicht – dann Forderung

Pikant an der ganzen Sache ist jedoch folgender Umstand, wie Recherchen von finews.ch ergaben: Nachdem Hobmeier für das Geschäftsjahr 2010 freiwillig auf einen Bonus verzichtet und dies an der Generalversammlung von 2011 auch öffentlich kundgetan hatte, erklärte er in der Folge (bloss noch) intern, dass er auch für die Jahre 2011 und 2012 auf einen Bonus verzichten würde. Allerdings ging Hobmeier bei dieser Aussage davon aus, dass er weiterhin CEO sein würde.

Da er jedoch (nicht ganz freiwillig) im April 2013 aus dem Unternehmen ausschied, besann er sich eines anderen und forderte, die ihm zustehenden Boni für 2011 und 2012 doch noch ein. Das wiederum erklärt nun, die etwas exzessiv erscheinenden Lohnzahlen, respektive es erklärt den Passus im Communiqué, wonach die Vergütungen an denn ehemaligen CEO «arbeitsrechtlich geschuldet» seien.

Kein Lohn über einer Million Franken

Valiant-Präsident Jürg Bucher beeilte sich denn auch, zu betonen, der ausgewiesene Lohn für Hobmeier spiegle nicht die aktuelle Lohnpolitik von Valiant. «In Zukunft werden die Reglemente so angepasst, dass es keine Entschädigungen in dieser Grössenordnung mehr geben wird», so Bucher weiter. Er erachtet eine maximale Lohnspanne im Verhältnis von 1 zu 20 als angemessen. Oder auch anders gesagt: Jeder Lohn über einer Million Franken passt nicht zur Unternehmenskultur von Valiant.

Markus Gygax, der seit dem 18. November 2013 die Bank leitet, erhielt für die verbliebene Zeit bis Ende 2013 insgesamt 116'000 Franken, wie dem Geschäftsbericht weiter zu entnehmen ist.

Die Geschäftsleitung verdiente 2013 total 4,73 Millionen Franken und damit 1,3 Millionen Franken mehr als im Vorjahr. Die Vergütungen des Verwaltungsrates beliefen sich auf 1,57 Millionen Franken, verglichen mit 1,64 Millionen Franken im Vorjahr.

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