Julius Bär integriert das internationale Wealth-Management-Geschäft von Merrill Lynch. Der Leiter dieser Übung gibt einen Einblick, was hinter den Kulissen abgeht. 

Die Einverleibung der Merrill-Lynch-Vermögensverwaltung in die Julius-Bär-Gruppe bringt der Bank primär 40 Milliarden Franken an zusätzlichen Kundenvermögen, vor allem im Asien-Geschäft.

Doch bei dieser Integration müssen die verantwortlichen Stellen gleichzeitig hoch komplexe Prozesse steuern.

Kosten: Fast eine halbe Milliarde Franken

Nic Dreckmann (Bild), globaler Leiter der Integration bei Julius Bär, lieferte dem Branchenmagazin «Schweizer Bank» ein paar Eckdaten zum Grossprojekt.

So arbeiteten zu Spitzenzeiten 400 Leute Vollzeit an der Integration und ebenso viele in der Linie. Die offiziellen Projektkosten bisher: 455 Millionen Franken.

Controlling und Zeitmanagement seien bei einem solchen Projekt entscheidend, sagt Dreckmann. Einer seiner wichtigsten Leute ist denn auch ein Controller, der die Kosten und den Zeitplan im Blick behält. Und der ambitionierte Zeitplan hat es in sich: Bis Anfang 2015 sollen alle 20 Ländereinheiten integriert sein.

Übers Wochenende wird gewechselt

Das bedeutet für die Projekt-Ingenieure und IT-Techniker eine hohe Arbeitsbelastung. In einer Kadenz von jeweils drei Wochen, stets auf ein Wochenende hin, fahren die insgesamt 365 Merrill-Lynch-Kundenberater gestaffelt ihren Computer am Freitag herunter, um ihn dann am Montag auf dem Julius-Bär-System neu zu starten.

Um das Synergie-Potenzial der Integration zu beurteilen, sei es noch zu früh, sagt Dreckmann weiter. Bei Standorten, an denen der Übergang bereits vollzogen worden sei und Daily Business wieder vorherrsche, seien die Zeichen jedenfalls positiv, so der Regisseur des Projekts.

 

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