Die so genannte «Sons and Daughters»-Anstellungspraxis hat Konsequenzen für eine UBS-Kaderfrau. Sie musste das Institut in Hongkong verlassen.

Die in Misskredit gefallene Praxis ausländischer Banken, Angehörige von einflussreichen Chinesen zwecks Beschleunigung des Geschäfts anzustellen, hat zum Abgang einer geschäftsführenden UBS-Bankerin in Hongkong geführt.

Sharlyn Wu hat die Grossbank verlassen, wie das «Wall Street Journal» am Montag mitteilte.

Wu war im laufenden Jahr zusammen mit Joseph Chee, dem Leiter für den Bereich Globale Kapitalmärkte Asien, nach internen Untersuchungen in diesem Frühjahr freigestellt worden. Während Chee gemäss der Zeitung aber im März seine Arbeit wieder aufnahm, kehrte Wu nicht mehr zurück. Die Bank wollte sich gegenüber dem «Wall Street Journal» nicht zu den Vorgängen äussern.

Einflussreiche Söhne und Töchter

Chee und Wu sollen Joyce Wei, die Tochter des Präsidenten von Tianhe Chemicals, von der US-Bank J.P Morgan abgeworben haben. Dank dieser Anstellung habe die UBS eine führende Rolle in der Beratung des geplanten Börsengangs des chinesischen Chemieunternehmens Tianhe übernehmen können, heisst es in der Zeitung weiter.

Die auch unter der Bezeichnung «Sons and Daughters» bekannt gewordene Anstellungspraxis ausländischer Banken hat jüngst zu verschiedenen Untersuchungen der Aufsichtsbehörden im Reich der Mitte geführt.

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