Der Zürcher Anwalt Daniel Fischer will gegen die Bank Hapoalim vorgehen. Sie habe Kunden zu Investitionen in Lehman bewogen. Die Bank bestreitet das.

«Der Schweizer Arm der Bank Hapoalim hat seinen Kunden Investitionen in Finanzprodukte von Lehman Brother empfohlen, kurz bevor die Bank pleite ging,» sagte Danel Fischer gegenüber dem israelischen Newsportal «Y-Net». Der Anwalt droht der Bank nun mit rechtlichen Schritten, sollte diese ihre Kunden für ihre verlorenen Vermögen nicht kompensieren.

Geschädigt wurden offenbar Dutzende von Hapoalim-Kunden. Die meisten davon sind Israelis. Sie behaupten, dass die Bank sie im 2008 zu den Investitionen in Lehman gedrängt habe. Dafür seien sogar aggressive Marketing-Methoden verwendet worden.

Alle anderen zahlen

«Alle anderen Banken in der Schweiz, haben ihren Kunden das Geld zurückerstattet. Hapoalim ist die einzige, welche sich weigert,» sagte Daniel Fischer weiter. Ein möglicher Rechtsstreit würde sich auf Millionen von Franken belaufen. Das damit entstehende Prozessrisiko ist folglich alles andere als gering.

Die Bank Hapoalim ging angeblich auch bezüglich der investierten Summen anders als die Konkurrenz vor. «Die Mehrheit der Banken, die in solche Investments involviert waren, behielten die investierten Summen bewusst tief», sagte Fischer weiter. Hapoalim hingegen habe ihre Kunden zu grossen Anlagen geraten. Einige hätten gar ihre gesamte Rente aufs Spiel gesetzt.

Bank reagiert mit Statement

Da der Grossteil der Investitionen im April 2008 geschehen ist, zu einem Zeitpunkt, als es um Lehman Brothers bereits alles andere als rosig stand, hätten die Hapoalim-Banker ihre Kunden über das mögliche Risiko informieren sollen, erklärte Fischer.

Hapoalim reagierte auf die Anschuldigungen Fischers mit folgendem Statement: «Die Anschuldigungen von Herrn Fischer sind gegenstandslos. Herr Fischer hat uns zwei Briefe mit generellen Forderungen zugestellt. Wir haben nach spezifischen Details gebeten, die wir bisher nicht erhalten haben.»

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