Die UBS will für ihre Kunden zwar mehr und mehr eine Beraterbank sein. Aber das grosse Geld macht sie halt immer noch mit dem Verkauf von Finanzprodukten. Diese will sie nun ihren Kunden im wahrsten Sinne des Wortes schmackhaft machen.

Die UBS führt eine der grössten Produktefabriken im weltweiten Banking. Entsprechend sind die Kommissionen eine ihrer Haupteinnahmequellen, auch wenn sich die UBS im Wealth Management wie in der Investmentbank gerne als Beraterbank sieht, die sich für ihr Expertenwissen in Mandaten bezahlen lässt.

Doch am Ende des Tages müssen aber trotzdem noch ein paar Produkte an den Mann respektive an den Kunden gebracht werden. 

Bauchgefühl statt Kopflastigkeit

Dabei verlässt die UBS germe auch mal die ausgetretenen Pfade und holt die Kunden dort ab, wo das Bauchgefühl den Kopf dominiert: beim Essen. Und so präsentiert der sichtlich gut gelaunte Fonds-Chef Martin Thommen (Bild) die neuste Produktepalette der UBS in einer zum Koch-Magazin aufgepeppten Broschüre als mehrgängiges 5-Sterne-Menu.

Die Mise on Place:
Vorbereitung ist alles, sagt sich die UBS. Und so bereitet sie die Kunden mit einem optimistischen Konjunkturausblick und einer Vorauswahl von Anlagelösungen und -produkten auf das eigentliche Menu vor. Denn sie weiss: Den Anlegern ist der Appetit aufs Investieren eigentlich längst vergangen.

Das Amuse-bouche:
Und so startet die UBS mit dem «Grüsschen aus der Küche», einem kleinen aber feinen, frisch zubereiteten Häppchen, um Appetit auf mehr zu machen. Sie zählt ein paar neue Fonds auf, welche die UBS-Küche kürzlich verlassen haben. Ein UBS Global Alpha Strategies wird dabei «Geburtstagstörtchen mit Sahne» genannt. Um die Kunden auf den Geschmack zu bringen, bietet sie ihnen ein – echtes — Päckchen Pyramiden-Salz an. Email an die UBS genüge.

Der Salat:
Vielfach ein grünes Einerlei, will die UBS hier mit «einem echten italienischen Sommersalat» den Unterschied machen. Sprich: Der Durchschnitts-Esser investiert in Index-Anlagen, der Feinschmecker nimmt sich mehr Zeit und setzt auf aktive Anlagen und Fonds.

Die Variationen:
Hier will die UBS zeigen, dass ein Anlageportfolio aus verschiedenen Komponenten besteht. Als «Beilagen-Schmaus» dienen Aktienfonds, ein europäisches Aktiengericht werde «aktiv anders gekocht» und Dividendenfonds seien die Würze für den regelmässigen Ertrag. Als «Aktiengericht mit Pfiff» wird dann eine Palette von UBS-Aktienfonds aufgezählt.

Auf Besuch in der Küche:
Wandelanleihen sind alle Jahre wieder ein Anlagetrend – im zweiten Halbjahr 2014 sind sie offenbar wieder gross im Kommen. Die UBS unterstreicht dies, in dem sie ihr «Convertibles»-Team zum Shooting in eine Küche bestellt hat und als «wandelsichere Küchen-Brigade» präsentiert. Den Lesern wird dann erklärt, wie solche Finanzvehikel funktionieren – als ob es sich um ein Geheimrezept handle.

Die Beilagen:
Klar, auch sie müssen kommen: Die Alternativen Anlage, die Hedge Funds und ihre verschiedenen Anlage-Stile. Sie dienen der Beimischung und Diversifizierung. Auch ETF gehören laut UBS dazu.

Das Dessert:
Die UBS empfiehlt als Nachtisch ein «gesundes Früchtchen». Sie spielt damit auf die Vorsorge an und entsprechende Fondslösungen.

Der Digestif:
So ganz ohne Finanz-Kauderwelsch geht es aber auch in dem Anlage-Koch-Heftli nicht. Aber die UBS will das Schwerverdauliche in geniessbaren Dosen verabreichen und erklärt nur einige wenige Begriffe wie Volatilität, Alpha, Beta und einige andere.

Der Verdauungsspaziergang:
Es folgen rund 30 Seiten Fondsstatistiken und die Aufforderung der UBS, doch ruhig ein bisschen im «Zahlenwald spazieren» zu gehen.

War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
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