Im hart umkämpften Private-Banking-Markt Deutschland mischen auch die Schweizer Banken mit. Überraschend ist jedoch, dass ein kleiner Mischfonds mit Bezug zu Wollerau im Kanton Schwyz dabei ganz gross herauskommt.

Dies ergab eine Erhebung des Fonds-Analysehauses MMD, das mehr als 1'100 Fondsdepots von 400 Banken und unabhängigen Vermögensverwaltern unter die Lupe nahm. Dabei holte sich die in Luxemburg sowie mit dem Research in Wollerau im Kanton Schwyz ansässige Finanzgesellschaft Ethenea Independent Investors in der Kategorie «Ausgewogen» mit dem Fonds «Ethna-AKTIV» die Bestnote. Damit verwies sie die Bank Julius Bär auf den vierten Rang.

Im Vorjahr war die Bank Julius Bär in Deutschland noch als Siegerin in dieser Kategorie hervorgegangen, wie finews.ch berichtete. Vom letztjährigen Spitzenplatz verdrängt wurde die Zürcher Bank auch in der Kategorie «Defensiv». Hier machte die zum ABN-Amro-Konzern gehörende Bethmann Bank das Rennen. Und in der Kategorie «Offensive» ging die Krone an die österreichische Schoellerbank (vgl. Ranglisten).

Kategorie «Defensiv»

1. Bethmann Bank
2. Bank Julius Bär
3. UBS

Kategorie «Ausgewogen»

1. Ethenea Independent Investors
2. Bethmann Bank
3. UBS

Kategorie «Offensiv»

1. Schoellerbank
2. SPSW Capital
3. UBS

Die Bewertungskriterien waren unter anderem die Dreijahres-Rendite, die Volatilität sowie der maximale Verlust, wenn Anleger ihre Depotanteile zum Höchststand gekauft und zum Tiefststand verkauft hätten. Die genaue Auswertung ist der Website der «Wirtschaftswoche» zu entnehmen.

Wenig Schwankungen – breite Streuung

Luca Pesarini (Bild oben), Verwaltungsratspräsident und Fondsmanager bei Ethenea, macht das gute Abschneiden an folgenden Anlageprinzipien fest: Schwankungen so gut es geht rausnehmen, und eine breite Streuung anpeilen. «Wir sind nie mit mehr als zwei Prozent des Portfolios in einer einzelnen Aktie oder Anleihe», sagte Pesarini zur «Wirtschaftswoche»

Weitere Prinzipien: Nicht in die Aktie und die Anleihe desselben Konzerns investieren – und keine Wetten mit geliehenem Geld auf steigende oder fallende Kurse.

Pesarinis Mischfonds «Ethna-AKTIV» zählt seit Jahren zu den erfolgreichsten. Anleger haben dem Deutsch-Italiener und Wahlschweizer inzwischen rund zehn Milliarden Franken anvertraut. Pesarini buhlt um die Gunst solcher Investoren, denen Stabilität und Liquidität wichtiger sind als maximale Renditen.

UBS: Sprung aufs Podest

Ihre Stellung deutlich verbessern konnte die UBS. Während sie im Vorjahr in den jeweiligen Kategorien noch unter ferner liefen rangiert hatte, schaffte sie heuer den Sprung aufs Podest. In allen drei Kategorien belegt die UBS den dritten Rang. Damit ist sie gesamthaft gar besser klassiert als Konkurrentin Julius Bär.

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