Julius Bär kratzt bei den Vermögen erstmals an der 300-Milliarden-Franken-Marke und profitiert vom forschen Akquisitionskurs. Frankenstärke, Kosten und der Steuerstreit mit dem Ausland forderten aber ihren Zoll.

Die von der Julius Bär Gruppe verwalteten Vermögen erreichten Ende letzten Oktober 297 Milliarden Franken, was einem Anstieg von 2 Prozent seit Ende 2014 entspricht. Das teilte die Zürcher Privatbank am Dienstag mit.

Die Entwicklung der verwalteten Vermögen seit Jahresbeginn war laut dem selbst ernannten Private-Banking-Pure-Play geprägt von anhaltenden Netto-Neugeldzuflüssen, einer positiven Marktentwicklung und von den Vermögenstransfers von Leumi Private Bank in der ersten Jahreshälfte 2015 sowie im September 2015 von jenem des International-Wealth-Management-Geschäfts von Merrill Lynch (IWM) in Indien.

Neugeld-Ziel verfehlt

Dennoch war für die Bären auch im vergangenen Quartal nicht alles Eitel Sonnenschein. Der starke Franken schmälerte die Vermögensbasis mit 11 Milliarden Franken.

Und wie es weiter hiess, wirkten sich die anhaltenden Selbstdeklarationen in Frankreich und Italien sowie ein in den letzten vier Monaten verlangsamter Zufluss hauptsächlich aus Osteuropa und Lateinamerika negativ auf die Netto-Neugeldzuflüsse aus. Als Folge davon bewegte sich der annualisierte Netto-Neugeldzufluss in den ersten zehn Monaten 2015 sichtbar unterhalb des unteren Endes der mittelfristig von der Bank angestrebten 4 bis 6 Prozent.

Analysten hatten mit einem Anstieg der verwalteten Vermögen auf 290 Milliarden Franken gerechnet; die Bruttomarge veranschlagten die Beobachter bei über 99 Basispunkten.

Gedrücktes Umfeld macht sich bemerkbar

Auch der Handel war in den vier Monaten seit Ende Juni 2015 von Zurückhaltung geprägt, so das Institut, was sich etwa bei den gesunkenen Volumina im für die Bank traditionell bedeutenden Fremdwährungsbereich zeigte.

Daraus resultierte für die ersten zehn Monate 2015 eine Bruttomarge von 95 Basispunkten, weniger als die im ersten Halbjahr 2015 erzielten 99 Basispunkte.

Der Rückgang der Bruttomarge konterte die Bank nach eigenen Angaben mit Kostensenkungsmassnahmen. Das wichtige Kosten-Ertrags-Verhältnis (Cost-Income-Ratio CIR) der Gruppe bewegte sich in den ersten zehn Monaten dennoch 2015 am unteren Ende des mittelfristigen Zielbereichs von 65 bis 70 Prozent.

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