In der «Group of Thirty» – kurz G30 genannt – gibt sich das Who is Who der Hochfinanz die Ehre – und neuerdings auch Credit-Suisse-Chef Tidjane Thiam.

Angeführt wird die Gruppe von den ehemaligen Notenbank-Präsidenten Jean-Claude Trichet (Europäische Zentralbank, EZB), Paul Volcker (Federal Reserve, Fed) und Jacob Frenkel (Bank of Israel).

Verstärkung erhält das Team des in Washington ansässigen Think Thanks durch Wirtschaftsprofessoren wie Paul Krugman oder Kenneth Rogoff.

Neu mit dabei ist nun allerdings auch Tidjane Thiam, wie die G30 am Donnerstag meldete. Als bedeutende Führungspersönlichkeit und Innovator im Bereich Banking und Versicherung bringe er einiges an Erfahrung in die Gruppe ein, lautet die Begründung zur Aufnahme des neuen CS-Chefs in diesen erlauchten Club.

Am Tisch mit Philipp Hildebrand und Axel Weber

Unter den 30 Topbankern befinden sich auch Ex-Nationalbank-Präsident und Blackrock-Vize Philipp Hildebrand sowie UBS-Verwaltungsratspräsident Axel Weber.

Die G30 wurde 1978 auf Initiative der Rockefeller-Stiftung gegründet. Die Gruppe ist ein privates Gremium, das verschiedene Stiftungen, Banken, Unternehmen, Zentralbanken, Fonds sowie Privatpersonen finanzieren.

Der Think Tank betrachtet es als seine Aufgabe, internationale wirtschaftliche und finanzielle Fragen zu diskutieren und aktuelle politische, finanzielle und ökonomische Entwicklungen und Prozesse zu erörtern, wie es laut Statuten heisst. Dazu treffen sich die Mitglieder zweimal im Jahr – unter Ausschluss der Öffentlichkeit.

Auch ein umstrittenes Gremium

Inwiefern die G30 über diese informativen Treffen und Vorträge hinaus Einfluss auf die Weltwirtschaft nimmt, bleibt unklar. Angesichts der Zusammensetzung der Gruppe verdächtigen böse Zungen den exklusiven Zirkel geheimer Absprachen.

Für Unmut sorgte die Mitgliedschaft von Mario Draghi in der G30, als er Ende 2011 zum EZB-Präsidenten gewählt worden war. Die Nicht-Regierungsorganisation Corporate Europe Observatory (CEO) hatte daraufhin Beschwerde gegen Draghi beim Ombudsmann der EU eingelegt.

Der Vorwurf: Draghi würde durch seine Mitgliedschaft die notwendige Unabhängigkeit eines EZB-Präsidenten fehlen. Im Februar 2013 sprach dann aber der Ombudsman Draghi eines allfälligen Interessenkonfliktes frei.

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