Die Grossbank hat ihre Bilanzprobleme gelöst. Die Kapitalisierung ist solide. Das operative Geschäft jedoch schleppend. Drei Enttäuschungen:

Dass das Quartalresultat der UBS nicht rosig sein würde, war erwartet worden. Trotzdem gibt es vor allem drei Punkte, die übermässig enttäuscht haben.

1. Der Gewinn in der Division Wealth Management & Swiss Banking blieb deutlich hinter den Erwartungen zurück. Die Ertragsmarge des internationalen Geschäfts fiel dabei auf 83 Basispunkte, während viele Analysten einen Wert im Bereich von 85 Basispunkten prognostiziert haben, nachdem im 2. Quartal ein Wert von 87 Basispunkten erzielt worden war.

2. Im 3. Quartal fiel die Umstellung des Entlöhnungssystems ins Gewicht. Die UBS tätigte entsprechende Rückstellungen auf Grund des veränderten Honorierungsmodells, was die Personalkosten stärker ansteigen liess und unter dem Strich zu einer höheren Cost-/Income-Ratio von 72,3 Prozent führte, während man in der Branche von einem Wert um die 65 Prozent ausgegangen war.

3. Die Abflüsse des Nettoneugelds von insgesamt 16,7 Milliarden Franken waren deutlich stärker als erwartet, insbesondere die 3,9 Milliarden Franken im Schweizer Geschäft, was effektiv mehr war als im 2. Quartal. Das zeigt deutlich, dass die UBS selbst im Heimmarkt mit einem fortdauernden Vertrauensproblem ringen muss.

Ein erstes Fazit: Auf Grund der verhaltenen Aussagen der Bank, wonach nicht unmittelbar mit einer Erholung der Neugeldzuflüsse zu rechnen sei und die tiefen Zinsen die Sparte Wealth Management & Swiss Banking weiter belasten werden, ist wohl frühestens im Laufe des Jahres 2010 eine Rückkehr in die schwarzen Zahlen zu erwarten.

 

 

War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
  • Ja, es gab keine andere, wirtschaftlich sinnvolle Alternative.
    26.5%
  • Nein, man hätte die Credit Suisse abwickeln sollen.
    18.55%
  • Nein, der Bund hätte die Credit Suisse übernehmen sollen.
    28.27%
  • Man hätte auch ausländische Banken als Käufer zulassen sollen.
    9.12%
  • Man hätte eine Lösung mit Schweizer Investoren suchen sollen.
    17.56%
pixel