Internationale Kunden der Schweizer Privatbank können ab sofort auch in London ihre Vermögen buchen. Offenbar entspricht diese Dienstleistung trotz Brexit einem weltumspannenden Trend.

Seit kurzem können Privatkunden der Genfer Bank Pictet ihre Vermögen auch in der Themsestadt einbuchen, wie das Unternehmen unlängst mitteilte. Der Ausbau im Wealth Management erfolge im Anschluss an die regulatorischen Bewilligungen in London und angesichts der grossen Nachfrage seitens der internationalen Klientel, war weiter zu erfahren.

In der Vermögensverwaltung für Privatkunden hat das Institut allein in den vergangenen Monaten seinen Personalbestand um über ein Drittel auf 33 Personen ausgebaut. Interessant ist der jüngste Ausbauschritt unter anderem auch für die asiatische Klientel, welche diese Dienstleistung ab Anfang 2017 wird in Anspruch nehmen können.

Die Asiaten kommen

Asiatische Kunden sehen seit dem Brexit respektive dem Abschwung des englischen Pfunds unterschiedlichste Kauf- und Anlage-Opportunitäten in Grossbritannien – insbesondere im Immobiliensektor wie auch finews.asia bereits berichtete.

«Grossbritannien und London insbesonderee seien ausserordentlich gut positioniert, um den Bedürfnissen der sehr vermögenden Privatkunden zu entsprechen, sagte Heinrich Adami, CEO von Pictet Wealth Management in Grossbritannien, gegenüber dem Branchenportal «Citywire Asia».

Aus dem Brexit Kapital geschlagen

Ähnlich positiv äusserte sich im vergangenen Sommer schon ein anderer Pictet-Top-Manager, wie finews.ch berichtete. «Der Brexit beängstigt uns nicht», sagte Laurent Ramsey, der seit Anfang 2016 Teilhaber der Bank und CEO von Pictet Asset Management ist, gegenüber der «Financial Times» (Artikel bezahlpflichtig).

Aus dem Brexit habe Pictet Asset Management bereits Kapital schlagen: Eigenen Angaben zufolge flossen in den zwei Folgewochen nach dem Entscheid dem Unternehmen in London 590 Millionen Pfund zu, wie es Ende Juli hiess.

Andere Sorgen

Ramsey äusserte damals auch seine Sorge über den rasanten Aufstieg von passiven Investments. Ihm zufolge bergen solche Anlagen hohe Risiken – vor allem komplexe Instrumente wie Hochzins-Anleihen seien in dem Zusammenhang «gefährlich» für Investoren.

Hier brauche es die Expertise erfahrener Manager, um die Risiken der Schuldner angemessen einzuschätzen, so der Pictet-Partner.
Ramsey zufolge sind die derzeit volatilen und unsicheren Zeiten eine Art Nagelprobe für institutionelle Vermögensverwalter. Diese bekämen nun die Chance, konkret einen Mehrwert für ihre Kunden zu generieren.

Nur eine Handvoll Manager

Bleibt abzuwarten, ob ihnen dies gelingt. Denn in der Mehrheit obsiegen seit einigen Jahren passive Investments – und nur eine Handvoll Manager schaffen es, den jeweiligen Index zu schlagen, wie auch finews.ch unlängst berichtete.

Welche Schweizer Privatbank bietet an der Börse nun das grösste Potenzial?
Welche Schweizer Privatbank bietet an der Börse nun das grösste Potenzial?
  • Julius Bär, weil der Kurs seit dem Signa-Debakel genügend gesunken ist.
    20.54%
  • Vontobel, weil das Unternehmen 2024 die Wende im Asset Management schaffen wird.
    8.36%
  • EFG International, weil die Bank keinerlei interne Probleme bekundet und stark wächst.
    15.38%
  • UBS, weil die Grossbank auch als Privatbank enormes Potenzial bietet.
    45.91%
  • Banque Cantonale Vaudoise, weil sie unter den Kantonalbanken ein grosses Private Banking anbietet.
    9.81%
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