Die Genfer Bank und deren Chef François Reyl wollen das Urteil im Fall Cahuzac nicht auf sich sitzen lassen. Damit droht sich die Affäre noch über Jahre hinzuziehen.

Die Genfer Banque Reyl und ihr Chef François Reyl appellieren gegen die Verurteilung durch ein Gericht in Paris im Fall des ehemaligen französischen Budgetministers Jérôme Cahuzac. Das bestätigte das Institut am Dienstag gegenüber der Agentur «AWP». Die Westschweizer Zeitung «Le Temps» hat zuvor über die Gegenwehr von Reyl berichtet.

Folgenschwerer Barbezug

Wie auch finews.ch schrieb, hat ein Gericht in Paris Anfang Dezember ein Urteil im Fall Cahuzac gefällt. Neben einer Gefängnisstrafe für den Ex-Minister auferlegten die Pariser Richter der Schweizer Bank eine Busse von 1,875 Millionen Euro. CEO François Reyl wurde zu einer bedingten Gefängnisstrafe von einem Jahr und einer Busse von 375'000 Euro verurteilt.

Das Gericht kam zum Schluss, dass Reyl Cahuzac als «Instrument für die Verschleierung» gedient habe.

Im Zentrum der Vorwürfe gegen die sich in Familienbesitz befindliche Bank stand ein Barbetrag – laut Cahuzac 10'000 Euro, Reyl zufolge 20'800 Euro – welcher im September 2011 abgehoben worden war. Das Geld soll von seinem Schwarzgeld-Konto beim Genfer Institut stammen, das 2009 aus der Schweiz nach Singapur transferiert wurde.

Fall zieht sich hin

Das Institut wollte den Entscheid, in Berufung zu gehen, nicht weiter kommentieren. Die Genfer Bank setzt sich sich auf den Standpunkt, kein Schweizer Recht verletzt zu haben.

Reyl setzt sich mit der Gegenwehr voraussichtlich noch über etliche Monate hinweg den Nachwirkungen des Skandals aus; auf einen zweiten Prozess muss die Bank eventuell bis ins Jahr 2018 warten.

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