Nach der Verurteilung am Mittwoch hat ein Gericht in Singapur das Strafmass für einen ehemaligen Kundenberater der BSI bekanntgegeben. Dieses fiel deutlich schärfer aus als bei seinen verurteilen Ex-Kollegen.

Für dreissig Monate wandert Yeo Jiawei (Bild unten) ins Gefängnis im Singapurer Stadtteil Changi nahe dem Flughafen. Dies teilte die Singapurer Tageszeitung «Straits Times» am Donnerstag mit. 

Der 33-Jährige ist am Tag zuvor in vier Anklagepunkten im Zusammenhang mit der Korruptionsaffäre um den malaysischen Staatsfonds 1MDB für schuldig befunden worden, wie auch finews.ch berichtete.

c5bc1b6afc1d0146326d34f2fbf994e2 w500 h300 cp

Damit kommt er noch relativ gut weg. Denn für seine Vergehen hätte er bis sieben Jahre Gefängnis kassieren und mit einer Busse belegt werden können, hiess es weiter. Dennoch erwägen Yeo Jiawei und sein Anwalt laut Bericht, gegen das Urteil in Berufung zu gehen.

Geheimes Treffen im Swiss Club

In der mündlichen Urteilsbegründung stellte der Richter den Verurteilten als unseriös und nicht glaubwürdig dar. Zum Verhängnis wurde Yeo Jiawei ein Treffen in der Expat-Vereinigung Swiss Club in Singapur mit zwei vertrauten Personen. Mit dabei waren sein damaliger Geschäftspartner Samuel Goh Sze-Wei und der frühere Leiter Wealth Management Services der BSI, Kevin Swampillai.

Er nötigte die beiden, so der Richter weiter, falsche Angaben gegenüber den Untersuchungsbehörden (Commercial Affaires Department, CAD) über den wahren Begünstigten von Geldtransfers im Zusammenhang mit dem malaysischen Staatsfonds 1MDB zu machen. 

Weiterer Gerichtsprozess

Für Yeo Jiawei könnte sich der Gefängnisaufenthalt deutlich verlängern. Denn im April 2017 muss er sich einem weiteren Gerichtsprozess stellen. Ihm werden sieben Vergehen zur Last gelegt, unter anderem Geldwäscherei und Betrug.

Zu vergleichsweise sehr milden Gefängnis- und Geldstrafen verurteilte das Gericht in Singapur Yak Yew Chee, den ehemaligen Chef von Yeo Jiawei, und die ehemalige BSI-Kundenberaterin Yvonne Seah Yew Foong. Beide haben vor Prozessbeginn ein Schuldeingeständnis abgelegt, wie auch finews.ch unlängst berichtete.

War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
  • Ja, es gab keine andere, wirtschaftlich sinnvolle Alternative.
    26.51%
  • Nein, man hätte die Credit Suisse abwickeln sollen.
    19.01%
  • Nein, der Bund hätte die Credit Suisse übernehmen sollen.
    28.05%
  • Man hätte auch ausländische Banken als Käufer zulassen sollen.
    8.94%
  • Man hätte eine Lösung mit Schweizer Investoren suchen sollen.
    17.49%
pixel