Der vermeintlich abgeschlossene Libor-Skandal kommt wieder aufs Tapet. Der UBS und weiteren Finanzinstituten drohen Klagen in Milliardenhöhe.

Die UBS muss sich in den USA voraussichtlich auch mit Privatklagen wegen der Manipulation des Interbanken-Zinssatzes Libor auseinandersetzen. Denn das oberste amerikanische Gericht hat eine Beschwerde von drei US-Banken gegen die Zulassung der Klagen abgewiesen. Dies berichtete die Nachrichtenagentur «Reuters» am Dienstagabend.

Davon betroffen sind neben der UBS auch die Deutsche Bank und die amerikanischen Institute J.P. Morgan und Bank of America, wie es weiter hiess.

Bereits 9 Milliarden Dollar bezahlt

Eine Reihe von Investoren, darunter die University of California und amerikanische Grossstädte wie Baltimore, Houston und Philadelphia, werfen den Banken vor, sie hätten während der Finanzkrise von 2007 bis 2009 den Libor-Zins künstlich niedrig gehalten, um ihre Gewinne nach oben zu treiben oder gesünder auszusehen als sie waren.

Die US-Behörden haben wegen der Manipulation des Libors bereits Strafen von insgesamt rund 9 Milliarden Dollar verhängt. Während die Credit Suisse stets beteuerte, vom Libor-Skandal nicht tangiert zu sein, zeigte sich die UBS früh selber an.

Damit sicherte sie sich Straffreiheit, zahlte aber in einem Vergleich mit diversen Behörden Ende 2012 eine Busse von 1,4 Milliarden Franken. Der Deutschen Bank wurde vor rund zwei Jahren eine Busse von 2,5 Milliarden Dollar aufgebrummt. 

Letzten Dezember hat die Schweizer Wettbewerbskommission (Weko) gegen mehrere Institute wegen Libor-Manipulationen Bussen ausgesprochen, wie auch finews.ch berichtete.

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