Gegen die Genfer Privatbank Lombard Odier wird wegen Geldwäscherei ermittelt. Der Fall bezieht sich auf Gulnara Karimova, die verschwundene Tochter des ehemaligen usbekischen Präsidenten.

Die Bundesanwaltschaft hat ein Strafverfahren gegen Lombard Odier, einen ehemaligen Mitarbeiter sowie gegen Unbekannt eröffnet. Die Ermittlungen stehen im Zusammenhang einer Untersuchung wegen Geldwäscherei, welche die Bundesanwaltschaft seit geraumer Zeit unter anderem gegen Gulnara Karimova, die Tochter des ehemaligen Präsidenten Usbekistans führt. Dies bestätigte die Untersuchungsbehörde am Donnerstag gegenüber finews.ch nach einem Bericht des Wirtschaftsmagazins «Bilanz».

Die Bundesanwaltschaft habe den Verdacht auf Mängel in der internen Organisation der Bank ausgedehnt. Denn Lombard Odier hat die Geldwäscherei nicht verhindern können. Die Privatbank teilte mit, sie kooperiere nach wie vor mit den Untersuchungsbehörden.

Lombard Odier hatte die Ermittlungen angestossen

Es war Lombard Odier selber gewesen, welche die Bundesanwaltschaft im Jahr 2012 zu ersten Ermittlungen anstiess, nachdem sie sich aus eigenem Antrieb an die Meldestelle für Geldwäscherei gewandt hatte.

Die Bundesanwaltschaft sperrte daraufhin Konten und beschlagnahmte insgesamt 800 Millionen Franken. Sie eröffnete Strafuntersuchungen gegen vier usbekische Staatsbürger. Zwei Usbeken waren bereits im Juni 2012 verhaftet worden, nachdem sie sich als Coca-Cola-Manager ausgegeben hatten und Zugriff auf ein Konto bei Lombard Odier verlangt hatten.

Der Machtzirkel von Gulnara Karimova

Dieses Konto hatte im Jahr 2009 Bekzod Akhmedow auf den Namen einer Offshore-Firma mit Sitz in Gibraltar eröffnet. Dieser Akhmedow war 2012 international zur Verhaftung ausgeschrieben worden. Er gehörte zum Machtzirkel von Gulnara Karimova, der Tochter des damaligen Präsidenten Usbekistans. Auch die verhafteten Usbeken gehörten zum engeren Kreis der Diktatorentochter.

Gulnara Karimova

Ein Jahr später weitete die Bundesanwaltschaft ihre Ermittlungen, die zudem in Frankreich, den Niederlanden und in Schweden geführt wurden, auch gegen die schillernde Präsidententochter aus.

Diese war wohnhaft in Cologny bei Genf und genoss bis dahin als UNO-Vertreterin und Gesandte Spaniens diplomatische Immunität. Als «Googosha» hatte sie auch eine Karriere als Popstar verfolgt und hatte zusammen mit dem französischen Schauspieler Gerard Depardieu Aufnahmen gemacht. Auch als Model war sie unterwegs. Ihre diplomatische Immunität verlor sie im Sommer 2013.

Die Gelder, deretwegen Lombard Odier nun unter Geldwäschereiverdacht steht, stammen aus Usbekistan, wo eine russische Telekomgesellschaft namens MTS enteignet worden ist. Chef der Gesellschaft war Akhmedow gewesen.

Gulnara Karimova ist seit Februar 2014 aus der Öffentlichkeit verschwunden. Sie war zunächst von ihrem Vater wegen ihrer Umtriebe in der usbekischen Hauptstadt Taschkent unter Hausarrest gestellt worden. Seither wechseln sich die Gerüchte ab.

Gerüchte über ihren Tod

Sie sei tot, schrieb im November eine russische Nachrichtenseite, sie sei quicklebendig eine andere. Der deutsche «Focus» berichtete wiederum, sie befinde sich in einer psychiatrischen Heilanstalt. Ihr in London wohnhafter Sohn dementierte im vergangenen Dezember gegenüber «BBC», dass seine Mutter verstorben sei.

Doch weiss auch er nicht, wo sie sich aufhält und verdächtigte usbekische Sicherheitskräfte, sie festzuhalten.

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