Plötzlich ist alles anders oder zumindest macht es diesen Eindruck. Nach schwierigen Monaten hat die Credit Suisse ein Quartal hingelegt, dass die Erwartungen deutlich übertrifft. Woran liegt das?

Im Durchschnitt erwarteten die Finanzanalysten einen Gewinn von 402 Millionen Franken für das erste Quartal 2017. Effektiv figurierte unter dem Strich ein Plus von 596 Millionen Franken, wie die Credit Suisse (CS) am Mittwoch bekanntgab. Das ist deutlich mehr als die Schätzungen der Analysten und auch eine Trendumkehr zum Verlust von 302 Millionen Franken im Vorjahr.

Das gute Abschneiden ist im Wesentlichen auf ein florierendes Obligationengeschäft sowie auf einen höchst erfreulichen Neugeldzufluss in der Vermögensverwaltung (Wealth Management) zurückzuführen.

Börsengang abgeblasen

Die Trendumkehr war denn auch mit ein Grund dafür, dass die CS nun definitiv ihre Pläne für einen teilweisen Börsengang der Schweizer Einheit begraben hat, wie am Mittwoch weiter zu erfahren war. Stattdessen will die Bank eine weitere Kapitalerhöhung im Umfang von 4 Milliarden Franken durchführen, wie auch finews.ch berichtete.

Das erste Quartal 2017 sowie die seither verflossenen Wochen hätten die positive Entwicklung vor allem im Schweizer Geschäft, in der internationalen Vermögensverwaltung sowie in Asien-Pazifik bestätigt, hiess es weiter.

Noch viel Arbeit

In den ersten drei Monaten des laufenden Jahres erzielte die CS einen Ertrag von 5,5 Milliarden Franken gegenüber 4,6 Milliarden Franken vor Jahresfrist. Noch deutlicher präsentiert sich die Verbesserung beim Gewinn vor Steuern, der 2017 insgesamt 670 Millionen Franken betrug, nach einem Verlust von 484 Millionen Franken im Vorjahr. Ins Gewicht fielen dagegen weitere Kosten für den Abbau von Geschäften, die strategisch nicht weiter verfolgt werden.

CS-Chef Tidjane Thiam warnte allerdings vor allzu übertriebenem Optimismus und erklärte am Mittwoch: «Wir haben immer noch viel Arbeit vor uns, aber wir erledigen sie mit Disziplin und verzeichnen Fortschritte in der Umsetzung unserer Strategie. Wir verzeichnen ein starkes Wachstum und sind in der Umsetzung unserer Sparziele voraus. Ausserdem haben wir unsere Kapitalkosten in den Bereichen Global Markets und in der Region Asien-Pazifik reduziert.»

Erste Früchte

Den weiteren Einschätzungen zufolge scheint die Strategie der CS mit einem starken Vermögensverwaltungsgeschäft und einer Investmentbank, die auf die Bedürfnisse der Klientel eingeht, erste Früchte zu tragen – zumindest seit Jahresbeginn. 

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