Edmond de Rothschild war eine der Schweizer Banken, die in den 1MDB-Skandal verwickelt war. Nun muss sie in Millionenhöhe dafür büssen.

Der mutmassliche Verantwortliche, der die Bank Edmond de Rothschild in den 1MDB-Skandal hineingezogen hatte, ist schon seit zwei Jahren nicht bei der in Genf ansässigen Privatbank tätig: Marc Ambroisien (Bild), ehemaliger Direktor von Edmond de Rothschild in Luxemburg.

ambroisienblitz

Er soll Khadem Al Qubaisi, den ehemaligen Chef des Abu-Dhabi-Staatsvehikels IPIC, als Kunden aufgenommen haben und in dessen Auftrag Geldtransfers mit Mitteln aus dem malaysischen Staatsfonds 1MDB ausgeführt haben. Al Qubaisi soll Ambroisien dafür unter anderem einen Aston Martin geschenkt haben.

Busse akzeptiert

Qubaisi wird strafrechtlich in der Schweiz, in den USA, in Singapur und auch in Luxemburg verfolgt. Die dortige Finanzaufsichtsbehörde CSSF hat die Bank Edmond de Rothschild (Europe) nun gebüsst.

Die Bank akzeptiere die Busse und zahle 8,99 Millionen Euro in Luxemburg, teilte Edmond de Rothschild am Donnerstag mit. Zudem seien Massnahmen zur Stärkung der Compliance und Risikokontrolle vollzogen worden.

Kein Wort zu 1MDB

Dafür habe die Bank zusätzliches Personal eingestellt. Auch das Management in Luxemburg sei mit dem neuen CEO Bernard Coucke gestärkt worden. Er trat seinen Job im Sommer 2016 an.

Edmond de Rothschild erwähnt in der Mitteilung mit keinem Wort den effektiven Grund für die Zahlung der Busse. Doch weiss finews.ch aus Bankkreisen, dass diese Strafe den 1MDB-Fall betrifft.

Widersprüchliche Aussagen

Die Bank Edmond de Rothschild hatte vergangenes Jahr ihre Kooperation bei den Untersuchungen zugesichert. Der vormalige Luxemburg-Chef Ambroisien hatte allerdings Anschuldigungen zurückgewiesen, er sei der alleinige Verantwortliche für die Beziehungen zu Al Qubaisi gewesen. Auch den Aston Martin habe er nicht geschenkt erhalten.

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