Der Anlagenotstand treibt Investoren in Private Equity. Dieses Momentum will eine junge Zürcher Finanzboutique ausnützen. Mit einem frischen CEO startet sie eine Personaloffensive.

Erst seit Herbst 2016 ist die Belvoir Group – nicht zu verwechseln mit Belvoir Capital – operativ tätig. Die Finanzboutique hat sich auf das Sammeln von Investorengeldern für gründergeführte Schweizer Unternehmen spezialisiert und plant, dieses Geschäft unter der Ägide des seit Juli im Amt befindlichen CEO stark ausbauen.

Beim neuen Geschäftsführer handelt es sich um Daniel Fasnacht, wie das Finanzinstitut gegenüber finews.ch bestätigte. Zuvor leitete der promovierte Ökonom während rund zweieinhalb Jahren den Zürcher Asset Manager Tom Capital. Ende 2016 ist Fasnacht aus dem Unternehmen ausgeschieden. 

Auf der Suche nach Personal

Obwohl das Unternehmen noch jung ist, beschäftigt Belvoir Group mit Sitz im Zürcher Stockerhof bereits 35 Mitarbeitende. Weiter Engagements sollen folgen.

«Wir suchen rund zehn weitere Private-Equity-Sales», sagt Fasnacht auf Anfrage von finews.ch. Dabei handelt es sich um Personal, dass private und institutionelle Investoren direkt angeht, um Finanzierungen für die Weiterentwicklung von Schweizer Unternehmen aufzutreiben.

Auch das Relationship-Management soll mit einer zusätzlichen Person verstärkt werden. Einen Ausbau erfährt mittelfristig auch der Verwaltungsrat. Derzeit sitzt im Gremium einzig Giorgio Alessio Keller.

Run auf Privatmarktanlagen

Belvoir Group ist kein Asset Manager und auch kein Vermögensverwalter, sondern fokussiert derzeit einzig auf die Direktinvestition in innovative und gründergeführte Schweizer Unternehmen, wie Fasnacht betont. 

Ob sich die Investitionen in das Personal auszahlen, wird sich noch zeigen müssen. Fest steht: Viele Investoren suchen angesichts des Anlagenotstands nach alternativen Renditequellen. Deshalb verzeichnen auch Gesellschaften wie beispielsweise Partners Group einen ungebremsten Zufluss an Geldern.

Um sich ein Stück vom wachsenden Kuchen zu sichern, bauen Schweizer Privatbanken und Asset Manager Private-Equity-Abteilungen auf oder verstärken diese. Anfang Jahr kaufte der Genfer Vermögensverwalter Unigestion das Zürcher Private-Equity-Unternehmen Akina. Und das britische Fondshaus Schroders akquirierte im April 2017 den Schweizer Private-Equity-Anbieter Adveq.

 

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