Das britische Fondshaus Schroders umarmt einen Schweizer Privatmarkt-Pionier. Dieser hat über zwei Dekaden die Schweizer Szene geprägt.

Es ist ein Stück Finanzplatz-Geschichte, das sich mit dem Deal verabschiedet: Schroders übernimmt die Schweizer Privatmarkt-Spezialistin Adveq, wie das britische Fondshaus am Donnerstag mitteilte.

Vor 20 Jahren gegründet, zählt die stets diskret agierende Adveq zusammen mit Firmen wie Zurmont, Capvis und der wesentlich grösseren Partners Group zu den Urgesteinen der Schweizer Private-Equity-Szene. Legendär ist dabei das Investment in Google, welches Adveq immer noch hält.

Team soll bestehen bleiben

Finanzielle Einzelheiten der Transaktion gab Schroders nicht bekannt. Vorbehaltlich der üblichen Vollzugsbedingungen wird die Übernahme voraussichtlich im zweiten Halbjahr 2017 abgeschlossen, hiess es.

In Bezug auf das Anlageteam von Adveq sowie den angebotenen Strategien sollen sich durch die Übernahme keinerlei Veränderungen für die Kunden ergeben, versicherte Schroders.

Adveq verwaltet laut der Mitteilung ein Vermögen von mehr als 7 Milliarden Dollar, vorwiegend für schweizerische und deutsche Anleger. Daneben ist Adveq auch in den USA und weiteren internationalen Märkten tätig. Das Unternehmen beschäftigt rund 110 Mitarbeiter in acht Niederlassungen weltweit (Zürich, Frankfurt, London, Jersey, New York, Schanghai, Peking und Hongkong). Im Jahr 2016 wuchs Adveq erfolgreich.

Run auf Private Equity

Laut Bruno Raschle, Gründer und Präsident von Adveq, erhält die Firma mit der Übernahme Zugang zu neuen Märkten und kann Angebot und Service weiter stärken.

Schroders, eines der grössten europäischen Fondshäuser, beschleunigt mit Adveq das Wachstum seines Private-Assets-Geschäftes. Angesichts des Exodus aus aktiv verwalteten Fonds gelten Privatmarkt-Anlagen als Rettungsanker für Asset Manager und sich entsprechend begehrt.

Dort spielt momentan die Musik, wie auch finews.ch berichtete. Laut dem «Global Private Equity Report 2017» der Beratungsfirma Bain & Company verfügte die Private-Equity-Branche Ende 2016 mit rund 1,5 Billionen Dollar über so viel nicht investiertes Kapital wie noch nie.

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