Jahrelang lagerte in einem UBS-Safe in Lugano ein vermeintlicher Millionen-Schatz. Trotzdem hat der Erbe nun nichts davon.

Da staunte ein Banker aus Rom nicht schlecht, als er den Nachlass seines verstorbenen Grossvaters durchforstete und dabei – als Alleinerbe – auf ein Schliessfach bei der UBS in Lugano stiess.

Darin wartete nämlich seit einer halben Ewigkeit ein Schatz auf seine Entdeckung: rund drei Milliarden Lira, was auf heutige Verhältnisse umgerechnet etwa 1,8 Millionen Franken sind, befanden sich darin, wie die Tessiner Regionalzeitung «La Regione» berichtet.

Wertloses Altpapier

Beim Anblick all der Noten hüpfte dem 48-jährigen Erben das Herz. Doch die Freude währte nicht lange. Denn als er die in die Jahre gekommenen Scheine auf einer italienischen Bank in reguläre Euro tauschen wollte, bekam er die abschlägige Antwort, dass die Frist für einen solchen Umtausch seit 2012 abgelaufen sei.

Das will der um sein Erbe Geprellte nicht auf sich sitzen lassen und zieht nun mit Hilfe eines Anwalts vor Gericht. Sein Argument: Er habe die Frist für den Umtausch nicht nutzen können, da er von der Existenz des Geldes schlicht nicht Bescheid wusste.

Darben muss der Bankbeamte trotzdem nicht. Denn sein im vergangenen Juli verstorbener Grossvater, ein Bauunternehmer italienischer Herkunft, der seine letzten Jahre in Lugano zubrachte, vermachte ihm neben dem Bankschliessfach auch noch zwei Wohnungen, zwei gut gefüllte Girokonten und ein Portfolio mit Aktien.

SNB hat auch Ablauffristen

Wären doch nur alte Franken-Noten im Schliessfach gewesen. Denn Schweizer Banknoten, die 2000 zurückgerufen wurden, können noch bis Ende April 2020 bei der Schweizerischen Nationalbank (SNB) zum vollen Nennwert umgetauscht werden.

Bei der britischen Zentralbank, Bank of England, können sogar sämtliche Noten aller Serien seit der Gründung der Bank 1694 ohne Ablauffrist eingereicht und in aktuelle Noten umgewandelt werden.

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