Er zählt zu den viel beachteten Figuren im Korruptionsskandal rund um den Staatsfonds 1MDB. Nun hat der Schweizer Banker seinen ihm vor gut zwei Jahren entzogenen Pass zurückerhalten.

Hanspeter Brunner (Bild oben), der frühere Asien-Chef der Banca della Svizzera Italiana (BSI), hat seinen Pass zurück, wie Recherchen von finews.ch ergaben. Sein Schweizer Anwalt, Benno Hafner, bestätigte entsprechende Informationen.

Im Zusammenhang mit dem Korruptions- und Geldwäschereiskandal rund um den malaysischen Staatsfonds 1MDB spielte die BSI am Standort Singapur eine zentrale Rolle. Als Folge davon wurde ihr die Banklizenz entzogen, gleichzeitig wurden mehrere Personen gebüsst – unter ihnen beispielsweise der Vermögensberater und -planer Yeo Jiawei, der inzwischen eine siebenjährige Gefängnisstrafe für Beihilfe zur Geldwäscherei und Betrug absitzt.

Unter gewissen Auflagen

Im Gegensatz dazu wurde gegen Brunner nie Anklage erhoben. Er musste aber Anfang 2016 seinen Reisepass abgeben, was ihn entsprechend daran hinderte, das Land Singapur zu verlassen. Gleichzeitig kooperierte er mit den Behörden, dem Commercial Affairs Department (CAD).

Nun hat Brunner seinen Pass – unter gewissen Auflagen – zurückerhalten, wie sein Anwalt Hafner gegenüber finews.ch präzisierte, wobei dieser die Bedingungen nicht näher ausführen wollte. Brunner müsse den Singapurer Behörden weiterhin zur Verfügung stehen, zumal die Untersuchungen weiterliefen. Das CAD liess eine Anfrage von finews.ch unbeantwortet.

Etappensieg für Hanspeter Brunner

Für den früheren Asien-Chef der BSI stellt die jüngste Entwicklung gewissermassen einen «Etappensieg» dar. Die BSI selber wurde im vergangenen Jahr von der Schweizer Privatbank EFG International übernommen.

Die von mehreren Ländern geführten Ermittlungen im Zusammenhang mit dem Korruptions- und Geldwäschereiskandal rund um den malaysischen Staatsfonds 1MDB haben in den vergangenen Wochen spürbar an Tempo, nachdem es Anfang Mai in Malaysia zu einem überraschenden Wahlsieg der Opposition gekommen war.

Während der frühere Premierminister Najib Razak abtreten musste und in der Folge verhaftet wurde, drängt seither sein Nachfolger, Mahatir Mohamad, auf eine rasche Aufarbeitung der 1MDB-Affäre hin.

 

 

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