Zwei Manager der HSBC verlieren ihre bisherige Funktion oder verlassen das Unternehmen, wie Recherchen von finews.ch ergaben. Die Veränderungen stehen in Zusammenhang mit Ex-CEO Franco Morra.

Roger Lehmann (Bild unten), zuletzt Business Area Head Switzerland bei der HSBC Private Bank, verlässt das Unternehmen, wie Recherchen von finews.ch ergaben. Ein Sprecher der Bank bestätigte diese Information auf Anfrage.

Lehmann, der in Zürcher Finanz- und Gesellschaftskreisen eine prominente Figur ist, war für zwei Bereiche zuständig. Zum einen verantwortete er das Schweizer Onshore-Private-Banking, also das Geschäft mit in der Schweiz wohnhaften Kunden, sowie den Bereich Multi Family Offices, dem auch die Betreuung von unabhängigen Vermögensverwaltern untersteht.

Roger Lehmann 507

Vor zwei Jahren hatte HSBC eine Personaloffensive in beiden Sparten gestartet, wie auch finews.ch berichtete. Der Abgang Lehmann habe nichts mit dessen Leistung zu tun, betonte der Sprecher der Bank. Weitere Angaben wollte er aber nicht machen.

Weitreichende Reorganisation

Lehmans Demission dürfte mit der in diesem Jahr angekündigten Reorganisation des Unternehmens zusammenhängen. Dabei kam es unter anderem zu zwei einschneidenden Veränderungen. Erstens wurde die HSBC Schweiz stärker in den Konzern eingebunden, was die Verantwortlichkeiten des damaligen Schweiz-CEOs Franco Morra (Bild unten) reduzierte.

Vor diesem Hintergrund verliess er Ende April 2018 die Bank, wie auch finews.ch berichtete. Als CEO der HSBC Private Bank in der Schweiz hatte er das Institut nach dem Skandal rund um den Datendieb Hervé Falciani neu lanciert und beträchtliche Kosteneinsparungen vollzogen.

Franco Morra 507

Zweitens legte der HSBC-Konzern im Zuge seiner Reorganisation Lehmanns Bereich (Swiss Onshore-Private Banking und Multi Family Offices), die wiederum von den beiden Co-Heads Peter Damisch und Nick May geführt wurde.

Managementebene bröckelt

Dies brachte die davon betroffene Managementebene ins Bröckeln, zumal nur noch ein Chef für die fusionierte Abteilung nötig war. Das Rennen machte May, während die anderen beiden potenziellen Kandidaten das Nachsehen hatten. Darum verlässt Lehmann die Bank, während Damisch seine bisherige Stelle verliert und es noch offen ist, wie es mit ihm weitergeht.

Damisch, ein früherer Partner bei der Boston Consulting Group (BCG), wo einst auch Morra arbeitete, war unter anderem massgeblich am Verkauf von HSBC-Kundenportfolios an die liechtensteinische LGT-Gruppe beteiligt gewesen. Auch diese Massnahme erfolgte im Rahmen einer Neupositionierung der Bank, die heute 20 Offshore-Märkte bearbeitet, nachdem es früher rund 150 gewesen waren. 

Warten auf den Nachfolger

Ein definitiver Nachfolger für Morra, der Ende April 2018 ging, ist noch nicht bekannt. Nach wie vor führt interimistisch Finanzchef Christophe Guillemot die Geschäfte. Die HSBC Schweiz beschäftigt an ihren beiden Standorten, Genf und Zürich, insgesamt etwa 1'300 Personen.

War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
  • Ja, es gab keine andere, wirtschaftlich sinnvolle Alternative.
    26.52%
  • Nein, man hätte die Credit Suisse abwickeln sollen.
    18.81%
  • Nein, der Bund hätte die Credit Suisse übernehmen sollen.
    28.17%
  • Man hätte auch ausländische Banken als Käufer zulassen sollen.
    8.99%
  • Man hätte eine Lösung mit Schweizer Investoren suchen sollen.
    17.52%
pixel