Aufgrund der Turbulenzen um einen Star-Fondsmanager musste GAM mehrere Fonds schliessen. Jetzt hat sich das Schweizer Fondshaus zu einem weiteren schweren Schritt entschlossen.

Anfang August rang sich GAM zum Schlimmsten durch, was einer Fondsgesellschaft wiederfahren kann: Wegen der Abflüsse rund um den suspendierten Fondsmanager Tim Haywood musste der Schweizer Asset Manager seine Fonds der Absolute-Return-Bond-Strategie mit uneingeschränktem Anlageansatz (ARBF) sperren. Mehr als 7 Milliarden Franken Investorenvermögen wurden so blockiert.

Jetzt geht GAM zur Liquidation der Flaggschiff-Produkte über. Wie das Fondshaus am Dienstag berichtete, haben die ARBF-Vehikel die erforderlichen Zustimmungen erhalten, um mit den Liquidationsprozessen zu beginnen.

Investoren erhalten Geld schrittweise zurück

Alle Fondsanleger werden ihren jeweiligen Anteil aus dem Liquidationsprozess in bar ausbezahlt erhalten. Die ersten Zahlungen Anfang September erwartet werden, wobei bei den in Luxemburg und Irland domizilierten Ucits-Fonds zwischen 74 und 87 Prozent der Vermögen ausbezahlt werden und für den Cayman Master-Fonds und die Cayman- und australischen Feeder-Fonds zwischen 60 und 66 Prozent.

Die Investoren sehen ihr Geld also vorerst nur teilweise wieder. Wie ein Sprecher gegenüber finews.ch ausführte, soll Ende September bereits die nächste Zahlungsrunde folgen. Es ist das Ziel von GAM, die investierten Vermögen zurückzuzahlen, proportional zum jeweiligen Anteil der Investoren am Fonds.

GAM-Chef Alexander Friedman sagte zur Liqudiation: «Die Suspendierung und die anschliessende Entscheidung, die ARBF-Fonds zu liquidieren, war ein schwieriger, aber notwendiger Prozess, um sicherzustellen, dass wir unsere Grundsätze einhalten.» Das ändere jedoch nichts an der fundamentalen Stärke von GAM als diversifizierter Vermögensverwalter.

Bereits neue Fonds im Köcher

Trotzdem glaubt GAM, dass einige Institutionelle den Strategien die Treue halten werden. Die Firma arbeitet laut der Mitteilung an alternativen Strukturen für Investoren, die beim ARBF-Team investiert bleiben möchten. In den kommenden Wochen soll ein Ucits-Fonds zur Verfügung stehen, und das Unternehmen legt auch einen neuen Cayman-Fonds auf.

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