Bei der im Private Banking tätigen CA Indosuez ist der Leiter der Zürcher Niederlassung gegangen. Nun stellt sich die Frage, was aus den Ambitionen der Franzosen hierzulande wird.

Frédéric Wüthrich (Bild unten) galt als Hoffnungsträger, als er bei CA Indosuez Wealth Management im Juli 2017 die Zügel in Zürich übernahm: Der Private Banker verfügt über mehr als zwei Dekaden Erfahrung und war zuvor lange in führenden Positionen beim hiesigen Traditionshaus Julius Bär tätig gewesen.

Doch nun hat er offenbar Knall auf Fall den Posten beim Vermögensverwaltungs-Arm der französischen Crédit-Agricole-Gruppe verlassen. Laut dem Zürcher Finanz-Blog «Inside Paradeplatz» ist es zu Differenzen über die Strategie zwischen der Gruppenführung und Wüthrich gekommen.

Wuethrich 500

Ausbau im Jahr 2018

Gegenüber finews.ch mochte die Finanzgruppe das nicht weiter ausführen. Man kommentiere keine Details zu Stellenwechseln. Die Vermögensverwaltungs-Aktivitäten in Genf und Zürich – die Schweiz ist vor allem ein Hub für die Offshore-Klientel ausserhalb Europas – würden weiter entwickelt. CA Indosuez ist hierzulande ausserdem in Lausanne und Lugano vertreten.

Dennoch dürfte der Abgang eines gut vernetzten Veteranen wie Wüthrich die Ambitionen der Franzosen bremsen. Unter der Oberleitung von Patrick Ramsey, Vermögensverwaltungs-Chef für die Schweiz, den Nahen Osten und Asien, wurde insbesondere in den Standort Zurich investiert, wo 2018 weitere erfahrene Private Banker dazustiessen. Einer von ihnen, Daniel Furtwängler, soll nun ebenfalls abgegangen sein.

Im Gegenwind

In der Limmatstadt beschäftigte die Bank 2018 rund 50 Mitarbeiter, über 30 davon im Wealth Management, wo die verwalteten Vermögen einen Stand im mittleren einstelligen Milliardenbereich erreichten. Neuere Zahlen über den Standort sind nicht bekannt.

Seit einigen Jahren versuchen diverse französische Anbieter, den Fussabdruck im Swiss Private Banking zu vertiefen. In einem Umfeld, in dem selbst Riesen wie die UBS zu kämpfen haben, dürfte die Umsetzung jener Vorhaben deutlich schwieriger geworden sein.

War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
  • Ja, es gab keine andere, wirtschaftlich sinnvolle Alternative.
    26.55%
  • Nein, man hätte die Credit Suisse abwickeln sollen.
    18.9%
  • Nein, der Bund hätte die Credit Suisse übernehmen sollen.
    27.98%
  • Man hätte auch ausländische Banken als Käufer zulassen sollen.
    9.02%
  • Man hätte eine Lösung mit Schweizer Investoren suchen sollen.
    17.54%
pixel